19.10.2024
Neue WHO-Studie bestätigt: Smartphones erhöhen nicht das Krebsrisiko
WHO-Metastudie: Kein erhöhtes Krebsrisiko durch Smartphones

WHO-Metastudie: Kein erhöhtes Krebsrisiko durch Smartphones

Eine umfassende Metastudie, die von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Auftrag gegeben wurde, hat ergeben, dass die Nutzung von Smartphones nicht mit einem erhöhten Krebsrisiko verbunden ist. Diese Erkenntnis kommt zu einem Zeitpunkt, an dem die Nutzung von Mobiltelefonen und insbesondere von Smartphones in den letzten zwei Jahrzehnten erheblich zugenommen hat. Trotz dieser Zunahme zeigen die Daten, dass es keinen signifikanten Anstieg von Hirntumoren oder anderen Krebsarten gibt, die mit der Handynutzung in Verbindung gebracht werden könnten.

Hintergrund der Studie

Die Studie wurde von Ken Karipidis und seinem Team von der Australian Radiation Protection and Nuclear Safety Agency (ARPANSA) geleitet. Die Forscher untersuchten die möglichen gesundheitlichen Auswirkungen von elektromagnetischen Feldern, die von Mobiltelefonen ausgehen. Insbesondere wurden Krebserkrankungen des zentralen Nervensystems, einschließlich Hirntumoren, Leukämie sowie Tumoren der Speicheldrüsen und des Hypophysengewebes analysiert.

Für die Analyse wurden über 5000 wissenschaftliche Arbeiten ausgewertet, von denen 63 Studien als methodisch stark genug erachtet wurden, um in die endgültige Analyse einbezogen zu werden. Diese Studien wurden zwischen 1994 und 2022 veröffentlicht und decken eine Vielzahl von Bevölkerungsgruppen und Nutzungsmustern ab.

Ergebnisse der Metastudie

Die Ergebnisse der Metastudie zeigen, dass es keinen klaren Zusammenhang zwischen der Nutzung von Mobiltelefonen und dem Auftreten von Hirntumoren gibt. Selbst bei intensiver Nutzung über viele Jahre hinweg konnte kein erhöhtes Risiko festgestellt werden. Dies gilt auch für Kinder, die sich in der Nähe von Mobilfunkbasisstationen aufhielten, sowie für Personen, die in der Mobilfunkindustrie tätig sind.

Die Forscher fanden keine signifikanten Unterschiede zwischen den Gruppen, die Mobiltelefone intensiv nutzen, und denen, die keine Handys verwenden. Diese Ergebnisse sind besonders relevant, da die Nutzung von Smartphones in den letzten Jahren stark angestiegen ist, ohne dass ein entsprechender Anstieg der Krebsfälle zu verzeichnen ist.

Die Rolle der IARC

Die Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC), die zur WHO gehört, hat Mobilfunkstrahlung weiterhin als „möglicherweise krebserregend“ eingestuft. Diese Einstufung basiert jedoch auf früheren Studien, die nicht die umfassende Datenbasis der aktuellen Metastudie berücksichtigen. Die Autoren der neuen Studie fordern eine Neubewertung dieser Einstufung, da die aktuellen Erkenntnisse darauf hindeuten, dass die vorherige Klassifizierung nicht mehr gerechtfertigt ist.

Fortlaufende Forschung und Empfehlungen

Trotz der ermutigenden Ergebnisse empfehlen die Forscher, die Forschung zu den langfristigen Auswirkungen der Mobilfunknutzung fortzusetzen, insbesondere im Hinblick auf neue Technologien wie 5G. Es gibt noch viele Unbekannte in Bezug auf die langfristigen gesundheitlichen Auswirkungen dieser Technologien, und die Wissenschaftler betonen die Notwendigkeit, weiterhin Daten zu sammeln und zu analysieren.

Keith Petrie, ein Gesundheitspsychologe, weist darauf hin, dass Sorgen über gesundheitliche Auswirkungen neuer Technologien häufig auftreten, insbesondere wenn diese Technologien schnell und breit genutzt werden. Die Ergebnisse dieser Studie könnten dazu beitragen, einige dieser Bedenken zu zerstreuen und ein besseres Verständnis für die tatsächlichen Risiken zu fördern.

Fazit

Die WHO-Metastudie liefert wichtige Erkenntnisse über die Sicherheit von Smartphones und deren Nutzung. Sie zeigt, dass es keinen signifikanten Zusammenhang zwischen der Handynutzung und dem Risiko für Krebserkrankungen gibt. Diese Ergebnisse könnten dazu beitragen, die öffentliche Wahrnehmung und das Verständnis für die gesundheitlichen Auswirkungen von Mobiltelefonen zu verbessern.

Die Studie wurde in der Fachzeitschrift „Environment International“ veröffentlicht und stellt eine bedeutende Ressource für zukünftige Forschungen und öffentliche Gesundheitsrichtlinien dar.

Quellen

Die Informationen in diesem Artikel basieren auf der WHO-Metastudie und weiteren Berichten aus verschiedenen Fachzeitschriften und Medien.

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