21.10.2024
Oppenheimers Weintraubs Syncopators im Jüdischen Museum Berlin

Das Jüdische Museum Berlin präsentiert ab sofort einen bedeutenden Neuzugang in seiner Dauerausstellung: das Gemälde „Weintraubs Syncopators“ (1927) des expressionistischen Malers Max Oppenheimer. Wie das Museum mitteilte, konnte das Werk nach Klärung der Provenienz mit Einverständnis der Erben des einstigen Besitzers erworben werden.

Das Gemälde zeigt die berühmte Berliner Jazzband „Weintraubs Syncopators“, die in den Goldenen Zwanzigern mit ihrem Mix aus Jazz, Swing, Schlager und Tanzmusik die Berliner Clubkultur prägte. Die Band, die sogar einen Auftritt im legendären Marlene-Dietrich-Film „Der blaue Engel“ (1930) hatte, löste sich 1933 auf, nachdem die Mitglieder aufgrund ihrer jüdischen Herkunft von einer Auslandstournee nicht nach Deutschland zurückgekehrt waren.

Für Max Oppenheimer (1885–1954), der bis 1931 zeitweilig in Berlin lebte, war das Gemälde „Weintraubs Syncopators“ die einzige Auseinandersetzung mit dem Thema Jazz, obwohl sich der aus Wien stammende Künstler in seinem Œuvre mehrfach der Darstellung von Musik und Musikern widmete.

Das Gemälde „Weintraubs Syncopators“ wurde ursprünglich vom jüdischen Berliner Rechtsanwalt und Psychoanalytiker Hugo Staub (1886–1942) erworben. Auf der Flucht vor den Nationalsozialisten musste Staub das Bild jedoch in seiner Berliner Wohnung zurücklassen. Erst 1962 tauchte es wieder im Berliner Kunsthandel auf und befand sich seitdem im Besitz der Familie der jetzigen Verkäufer.

Museumsdirektorin Hetty Berg äußerte sich erfreut über den Neuzugang: „Max Oppenheimers Gemälde Weintraubs Syncopators ist ein großartiger Neuzugang zu unserer Gemäldesammlung. Ich bin sehr glücklich darüber, dass die Provenienz geklärt werden konnte und dass dieses einzigartige Kunstwerk nach Berlin zurückgekehrt ist.“ (dpa Berlin/Brandenburg, 21. Oktober 2024)

Das Jüdische Museum hat mit dem Erwerb des Gemäldes nicht nur ein herausragendes Werk des Expressionismus, sondern auch ein bedeutendes Porträt des Berliner Großstadtlebens der 1920er Jahre zurückgewonnen. Wie die „B.Z.“ berichtet, ist das Museum sehr glücklich darüber, dass die Provenienz geklärt werden konnte und das Kunstwerk nach Berlin zurückgekehrt ist.

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