21.12.2024
Personalmangel Führt Zu Pflegeplatzabbau In MecklenburgVorpommern

Pflegeheimschließungen in Mecklenburg-Vorpommern aufgrund von Personalmangel

Der anhaltende Personalmangel in der Pflegebranche zwingt Pflegeeinrichtungen in Mecklenburg-Vorpommern zur Schließung von Betten und ganzen Einrichtungen. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet, wurden in den vergangenen zwei Jahren bereits 145 Pflegeplätze abgebaut. Anfang 2025 wird eine weitere Einrichtung in Pasewalk mit 16 Kurzzeitpflegeplätzen schließen, nachdem die Pflegekassenverbände die Verträge gekündigt haben. Das Sozialministerium nennt den Personalmangel als Hauptgrund für diese Entwicklung.

In Mecklenburg-Vorpommern gibt es laut dpa aktuell 259 vollstationäre Pflegeeinrichtungen mit insgesamt 18.555 Plätzen. Beispielhaft für die Problematik ist die Insolvenz eines Wohnparks in Boizenburg mit 52 Plätzen im Februar 2024. Bereits im September 2023 schloss ein Pflegeheim in Jarmen mit 40 Plätzen aufgrund von Personalmangel und fusionierte mit einer Einrichtung in Gützkow. Der Nordkurier berichtete zudem über die Schließung eines Seniorenheims in Lüdersdorf im Juni 2023 nach einem gescheiterten Trägerwechsel.

Das Sozialministerium unterstreicht, dass der Personalmangel die Hauptursache für Schließungen von Pflegeeinrichtungen, ambulanten Diensten und Tagespflegen ist. Personalunterbesetzung führt zu Versorgungsengpässen und verhindert die Belegung vorhandener Pflegeplätze. Die "Zeit" berichtete am 21.12.2024, dass dies zu Auslastungsproblemen, finanziellen Verlusten und schließlich zur wirtschaftlichen Schieflage der Einrichtungen führt. Ein Betreiber- oder Trägerwechsel kann in manchen Fällen eine Schließung abwenden.

Wie das Ärzteblatt berichtet, schätzten Branchenexperten im März 2024, dass in Mecklenburg-Vorpommern über 1.200 von 25.000 Pflegeplätzen aufgrund von Personalmangel leer stehen. Trotz steigender Pflegekosten und regionaler Wartelisten verschärft sich die Situation. Der bpa warnte seinerzeit vor einem Versorgungskollaps und forderte Sofortmaßnahmen, darunter beschleunigte Verhandlungen mit den Kostenträgern und die Berücksichtigung realistischer Auslastungsquoten.

Um dem Personalmangel entgegenzuwirken, lockerte Mecklenburg-Vorpommern 2023 die starre Fachkraftquote von 50 Prozent. Zuvor musste mindestens die Hälfte der Angestellten eine Fachkraftqualifikation vorweisen. Die Personalbemessung orientiert sich nun am individuellen Pflegebedarf der Bewohner. Diese Änderung ermöglicht die Einstellung von qualifizierten Pflegehelfern und Assistenzkräften neben Pflegefachkräften, um den Personalbestand zu erweitern.

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