Das Robert Koch-Institut (RKI) meldet den Nachweis von Polioviren im Abwasser von Dresden. Wie die Zeit (https://www.zeit.de/news/2024-12/04/polioviren-in-dresden-ministerium-erinnert-an-impfung) berichtet, ist das betroffene Klärwerk Teil des RKI-Monitorings. Sachsens Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD) beschwichtigt und betont, der Fund gebe keinen Anlass zur Panik. Dank hoher Impfquoten und guter Hygienestandards in Deutschland sei das Erkrankungsrisiko gering. Dennoch solle der Fund als Erinnerung dienen, den eigenen Impfschutz zu überprüfen.
Dresden ist kein Einzelfall: Auch in anderen deutschen Städten wie München, Bonn, Köln und Hamburg wurden in den letzten Wochen Polioviren im Abwasser entdeckt. Laut RKI (Stern Artikel) wurden die von Schluckimpfstoffen abstammenden Viren zusätzlich in Düsseldorf und Mainz gefunden. Bislang gibt es deutschlandweit keine Verdachts- oder Erkrankungsfälle.
Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt die Grundimmunisierung gegen Polio im Säuglingsalter (zwei, vier und elf Monate). Eine Auffrischungsimpfung sollte zwischen dem neunten und sechzehnten Lebensjahr erfolgen. Die Sächsische Impfkommission (Siko) rät Erwachsenen darüber hinaus zu einer Auffrischung alle zehn Jahre. Der Impfstatus kann im Impfausweis eingesehen werden.
Medienberichten zufolge (Medienservice Sachsen) liegen die Impfquoten in Sachsen etwas unter dem Bundesdurchschnitt, wodurch Verbesserungsbedarf besteht. Bürgerinnen und Bürger werden aufgefordert, ihre Impfausweise zu kontrollieren und gegebenenfalls fehlende Impfungen nachzuholen. Versäumte Impftermine sollten schnellstmöglich aufgeholt werden.
Das rheinland-pfälzische Gesundheitsministerium (Stern Artikel) informiert, dass die in Mainz nachgewiesenen Viren von der oralen Polio-Schluckimpfung stammen, die abgeschwächte, aber lebende Erreger enthält. Diese Impfmethode ist vor allem in Asien und Afrika verbreitet. In Deutschland wird ausschließlich ein inaktivierter Polioimpfstoff (IPV) per Injektion verwerdet.
Das Gesundheitsministerium Schleswig-Holstein (Schleswig-Holstein Landesportal) verweist auf die Empfehlung des RKI, den Polio-Impfstatus zu überprüfen und Impflücken zu schließen. Trotz des geringen Erkrankungsrisikos in Deutschland aufgrund hoher Impfquoten und guter Hygienebedingungen könnten bei anhaltender Viruszirkulation vereinzelt Fälle bei nicht ausreichend geimpften Personen auftreten.