26.11.2024
Tarifpoker bei VW: Standortsicherung gegen Lohnverzicht

Volkswagen und IG Metall verhandeln über Tarifvertrag vor Weihnachten

Volkswagen strebt eine Einigung mit der IG Metall im laufenden Tarifkonflikt noch vor Weihnachten an. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet, äußerte Beschaffungsvorstand Dirk Große-Loheide diesen Wunsch beim „Handelsblatt Auto-Gipfel“ in Salzgitter. Er unterstrich jedoch, dass eine Einigung vor Weihnachten nicht garantiert sei. Auch die Zeit berichtet über die Hoffnung auf einen baldigen Abschluss und zitiert den IG Metall-Verhandlungsführer Thorsten Gröger sowie die Betriebsratsvorsitzende Daniela Cavallo, die auf einen raschen Verhandlungsabschluss drängen (ZEIT ONLINE).

Hintergrund der Tarifverhandlungen ist die angespannte wirtschaftliche Lage von Volkswagen. Große-Loheide bekräftigte die Notwendigkeit von Kosteneinsparungen und dem Abbau von Überkapazitäten. Laut dpa fehlten Volkswagen Kunden für mehr als 500.000 Fahrzeuge. Eine Umstrukturierung sei daher „unabdingbar“, so Große-Loheide gegenüber dem Handelsblatt (Handelsblatt).

IG Metall und Betriebsrat haben ein eigenes „Zukunftskonzept“ präsentiert, das Gehaltsverzichte der Belegschaft und des Vorstands im Austausch für Beschäftigungs- und Standortgarantien vorsieht. Gleichzeitig fordern sie die Übernahme des Pilotabschlusses der Metall- und Elektroindustrie mit einer Lohnerhöhung von 5,1 Prozent (ZEIT ONLINE). Volkswagen hingegen verlangt Lohnkürzungen. Autohaus.de berichtet, dass die Arbeitnehmerseite Einsparungen von 1,5 Milliarden Euro anbietet, wenn VW auf Lohnkürzungen, Werksschließungen und betriebsbedingte Kündigungen verzichtet (Autohaus.de).

Die Verhandlungen gestalten sich schwierig. Nach drei Runden konnte noch keine Einigung erzielt werden. Die IG Metall droht mit Warnstreiks ab Anfang Dezember, falls es keine Fortschritte in den Verhandlungen gibt. Die nächste Verhandlungsrunde ist für den 9. Dezember angesetzt. Der Stern berichtet ebenfalls über die drohenden Warnstreiks und die festgefahrene Situation (Stern). Die Braunschweiger Zeitung berichtet über den Vorschlag der Arbeitnehmerseite, Werke im Gegenzug für Lohnverzicht zu retten. (Braunschweiger Zeitung).

Ein zentraler Konfliktpunkt ist die Sicherung der Standorte. Der Betriebsrat befürchtet die Schließung von mindestens drei deutschen Werken und den Abbau zehntausender Arbeitsplätze. Auch die Grafschafter Nachrichten berichten über die Hoffnung auf eine Einigung vor Weihnachten und die drohenden Warnstreiks (Grafschafter Nachrichten).

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