Im Frankfurter Stadtteil Bockenheim sorgt die Besetzung der ehemaligen Kunstbibliothek auf dem Universitätscampus für Aufsehen. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) berichtet, droht die Goethe-Universität nun mit einer Räumung des Gebäudes. Die Besetzung erfolgte am Samstagabend durch eine Gruppe von Aktivisten, die sich selbst als „Kollektiv Utopie Formen (UFO)“ bezeichnen.
Die Aktivisten fordern die Nutzung des seit zwei Jahren leerstehenden Gebäudes für soziale und kulturelle Zwecke. Sie kritisieren den Leerstand und die ihrer Ansicht nach schleppende Entwicklung des geplanten Kulturcampus. Wie die Frankfurter Rundschau (FR) berichtet, planen die Besetzer Veranstaltungen wie Konzerte und einen Kleidertauschmarkt. Sie betonen, dass die Besetzung ein Zeichen für die Notwendigkeit selbstverwalteter Räume in Frankfurt setzen soll.
Die Goethe-Universität hat den Besetzern ein Ultimatum gestellt: Sollten sie das Gebäude bis Sonntagmorgen, 8 Uhr, verlassen, sei die Universität bereit, die Anliegen der Besetzer gegenüber der Stadt Frankfurt zu unterstützen. Die Universität betont jedoch, dass sie nicht der Eigentümer des Gebäudes ist, sondern lediglich mit der Verwaltung beauftragt wurde. Das Land Hessen sei der Eigentümer und somit der richtige Ansprechpartner für die Zukunft der Kunstbibliothek. Wie die FAZ weiter berichtet, sieht sich die Universität im Falle einer anhaltenden Besetzung gezwungen, das Gebäude räumen zu lassen, da sie für etwaige Schäden haftbar gemacht werden könnte.
Die Besetzung der ehemaligen Kunstbibliothek erinnert an die Besetzung der Dondorf-Druckerei im vergangenen Jahr, wie die FAZ berichtet. Auch damals forderten Aktivisten die Nutzung des leerstehenden Gebäudes für kulturelle Zwecke. Inzwischen wird die Dondorf-Druckerei als Zwischennutzung von der Schirn Kunsthalle genutzt.
Die Hessenschau berichtet über die polizeiliche Präsenz auf dem Campus. Die Polizei beobachtet die Situation und wartet auf eine Entscheidung des Eigentümers, ob Anzeige erstattet werden soll.
Die Aktivisten zeigen sich von der Reaktion der Universität unbeeindruckt und laden weiterhin zu Veranstaltungen in dem besetzten Gebäude ein. Sie werfen der Universität und dem Land Hessen vor, den Leerstand zu unterstützen und die Entwicklung des Kulturcampus zu verzögern.
Die Situation bleibt angespannt. Es ist unklar, ob die Besetzer das Ultimatum der Universität einhalten werden oder ob es zu einer Räumung des Gebäudes kommt.
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