19.10.2024
Politische Stimmung in Brandenburg: AfD und SPD im Aufwind

Landtagswahl Brandenburg: Umfrage zeigt AfD weiter vorn - auch SPD legt zu

Am 22. September 2024 steht die Landtagswahl in Brandenburg an. In einer aktuellen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Infratest dimap, die im Auftrag des ARD-Politikmagazins „Kontraste“ durchgeführt wurde, zeigt sich ein interessantes Bild der politischen Landschaft im Bundesland. Die Umfrage wurde am 3. und 4. September unter 1207 wahlberechtigten Personen in Brandenburg durchgeführt und ist die erste Umfrage seit den Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen.

Die AfD bleibt mit 27 Prozent in der Wählergunst die stärkste Partei, während die SPD auf 23 Prozent kommt. Beide Parteien konnten im Vergleich zur letzten Umfrage im Juli jeweils vier Prozentpunkte zulegen. Die CDU hingegen verliert einen Punkt und liegt nun bei 18 Prozent, was sie auf den dritten Platz zurückfallen lässt. Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW), das erstmals antritt, könnte mit 15 Prozent rechnen, was einen Rückgang von einem Punkt im Vergleich zur Juli-Erhebung darstellt.

AfD und SPD setzen sich ab

Die Umfrage zeigt deutlich, dass sich die AfD und die SPD von den anderen Parteien absetzen. Die Sozialdemokraten, die seit 1990 in Brandenburg regieren, stellen mit Dietmar Woidke den Ministerpräsidenten. Woidke hat angekündigt, sich aus der Politik zurückzuziehen, sollte die SPD nicht als stärkste Kraft aus der Wahl hervorgehen. Dies unterstreicht die Bedeutung der bevorstehenden Wahl für die Zukunft der SPD in Brandenburg.

Die CDU, unter der Führung von Spitzenkandidat Jan Redmann, hat im Vergleich zu den vorherigen Umfragen an Unterstützung verloren. Im April lagen SPD und CDU noch gleichauf, doch nun ist die CDU fünf Punkte hinter der SPD. Die Grünen haben ebenfalls an Zuspruch verloren und liegen bei nur fünf Prozent, was sie an der Fünf-Prozent-Hürde zappeln lässt. Die Linke steht bei vier Prozent und die BVB/Freie Wähler bei drei Prozent, was bedeutet, dass sie ebenfalls um den Einzug in den Landtag bangen müssen.

Regierungsbeteiligung der AfD umstritten

Eine interessante Erkenntnis aus der Umfrage ist die Haltung der Wähler zur möglichen Regierungsbeteiligung der AfD. Während 31 Prozent der Befragten eine Regierungsbeteiligung der AfD befürworten, spricht sich eine deutliche Mehrheit von 61 Prozent dagegen aus. Dies spiegelt die allgemeine politische Stimmung wider, da keine der anderen Parteien bisher eine Zusammenarbeit mit der AfD in Betracht zieht.

Die Umfrage zeigt auch, dass die Themen Zuwanderung und Bildung für die Wähler in Brandenburg von großer Bedeutung sind. 40 Prozent der Befragten nannten Flucht und Zuwanderung als das wichtigste politische Thema, gefolgt von Bildung und Schule mit 26 Prozent. Mobilität und Verkehr wurden von 12 Prozent der Befragten als wichtigstes Thema genannt. Diese Themen haben sich im Vergleich zur letzten Landtagswahl 2019 verschoben, als Mobilität, Bildung und Klimawandel im Vordergrund standen.

Auswirkungen der Umfrage auf den Wahlkampf

Die Ergebnisse der Umfrage haben weitreichende Auswirkungen auf den Wahlkampf in Brandenburg. Ministerpräsident Woidke hat seine Strategie auf die Wählergunst zugeschnitten und versucht, die SPD als stabile Kraft zu positionieren, die für Kontinuität und Sicherheit steht. Die SPD sieht sich in einem direkten Wettstreit mit der AfD und betont die Notwendigkeit, Brandenburg weiterhin mit einem klaren Kurs zu führen.

Die kleineren Parteien, insbesondere die Grünen und die Linke, stehen unter Druck, ihre Wählerbasis zu mobilisieren, um den Einzug in den Landtag zu sichern. Die Möglichkeit, dass eine oder mehrere dieser Parteien durch Direktmandate in den Landtag einziehen könnten, bleibt bestehen, was die Dynamik der Wahl zusätzlich kompliziert.

Fazit

Die bevorstehende Landtagswahl in Brandenburg verspricht, ein spannendes Rennen zu werden. Die Umfrageergebnisse zeigen, dass die AfD und die SPD die Hauptakteure in diesem Wahlkampf sind, während die anderen Parteien um ihre politische Zukunft kämpfen. Die Wähler haben klare Vorstellungen von den Themen, die ihnen wichtig sind, und die Parteien müssen ihre Strategien entsprechend anpassen, um erfolgreich zu sein. Die nächsten Wochen werden entscheidend sein, um zu sehen, wie sich die politische Landschaft in Brandenburg entwickeln wird.

Die Umfragen sind jedoch mit Unsicherheiten behaftet, und es bleibt abzuwarten, wie die tatsächlichen Wahlurnen am 22. September ausgehen werden. Die politischen Akteure in Brandenburg stehen vor der Herausforderung, die Wähler zu überzeugen und ihre Unterstützung zu gewinnen, während sie gleichzeitig die Meinungen und Bedenken der Bürger ernst nehmen müssen.

Quellen: Zeit Online, Tagesspiegel, rbb24, n-tv.

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