Vier Jahre nach der Enthauptung des französischen Geschichtslehrers Samuel Paty hat in Paris der Prozess gegen acht Angeklagte begonnen. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) berichtet, steht im Zentrum des Verfahrens die Frage, wie aus einer Unterrichtsstunde über Meinungsfreiheit eine unaufhaltsame Gewaltspirale entstehen konnte, die im Mord gipfelte.
Eine zentrale Rolle spielt dabei die Hetzkampagne in den sozialen Netzwerken. Wie die FAZ schreibt, soll der Angeklagte Abdelhakim S. diese Kampagne maßgeblich angefacht haben. Der 65-Jährige, der bereits 2004 ein nach dem Hamas-Gründer Scheich Ahmad Jassin benanntes Kollektiv in Frankreich gegründet hatte, verbreitete über Jahre islamistische und antisemitische Propaganda. Nach dem Mord an Samuel Paty wurde das Kollektiv vom französischen Innenminister verboten.
Der Prozess soll die Mechanismen dieser Gewaltspirale aufklären. Auslöser war eine Unterrichtsstunde Samuel Patys zum Thema Meinungsfreiheit, in der er die Mohammed-Karikaturen aus der Satirezeitschrift Charlie Hebdo zeigte. Wie die Tagesschau berichtet, bot Paty Schülern, die sich durch die Karikaturen beleidigt fühlen könnten, an, den Raum zu verlassen oder wegzuschauen.
Dennoch beschuldigte eine Schülerin, die laut Tagesschau in der betreffenden Stunde gar nicht anwesend war, Paty, Muslime diskriminiert zu haben. Ihr Vater, Brahim Chnina, startete darauf