Der Eklat um die homophobe Äußerung von VfL Wolfsburg-Stürmer Kevin Behrens, wie von der Zeit und anderen Medien berichtet, wirft vor dem Nordduell gegen den FC St. Pauli am Samstag einen Schatten auf das Spiel. Die Zeit berichtete am 25. Oktober 2024 über den Vorfall, bei dem sich Behrens zunächst weigerte, ein Regenbogen-Trikot zu signieren, das der VfL als Zeichen für Vielfalt und Toleranz einsetzen wollte. Wie die Sport Bild zuerst berichtete, soll Behrens seine Weigerung mit homophoben Äußerungen untermauert haben. Der VfL Wolfsburg bestätigte den Vorfall gegenüber dem NDR und weiteren Medien.
Inzwischen hat sich Behrens zwar entschuldigt und das Trikot unterzeichnet, doch für viele Fans des FC St. Pauli ist das nicht genug. Das Fan-Netzwerk „St. Pauli Pride“ ruft zum Regenbogen-Protest auf und fordert alle Fans auf, das Spiel in Regenbogenfarben zu besuchen, sei es mit T-Shirts, Fahnen oder Schals. Wie die Hamburger Morgenpost berichtet, will die Initiative Behrens mit genau dem konfrontieren, was er ablehnt.
Der FC St. Pauli ist bekannt für sein Engagement für Toleranz und Vielfalt. Trainer Alexander Blessin begrüßte die Aktion der Fans und betonte die Bedeutung von Farbenfrohheit und Offenheit für den Verein. Beim VfL Wolfsburg sind die Reaktionen gemischter. Trainer Ralph Hasenhüttl akzeptiert die Entschuldigung von Behrens und betont die Wichtigkeit der Aufarbeitung des Vorfalls. Wie die Wolfsburger Allgemeine Zeitung berichtet, äußerte sich der Co-Vorsitzende des VfL-Fanklubs „Vielfalt“, Andreas Marks, besorgt über die Auswirkungen des Vorfalls auf die Diskussion um Inklusion und Vielfalt. Er hofft, dass der Regenbogen als Symbol irgendwann nicht mehr nötig sein wird, sieht aber durch Behrens' Verhalten, dass dieses Ziel noch in weiter Ferne liegt.
Sportlich betrachtet könnte der FC St. Pauli einen Stürmer vom Kaliber Behrens gut gebrauchen. Die Hamburger haben in den ersten sieben Spielen die wenigsten Tore der Liga erzielt und müssen nun auch noch den Ausfall ihres talentierten Angreifers Elias Saad nach einer Sprunggelenksoperation verkraften. Behrens hingegen entwickelte sich spät zum Nationalspieler und könnte mit seiner Erfahrung dem FC St. Pauli helfen.
Die Kontroverse um Behrens lenkt von der sportlichen Situation beider Teams ab. Der VfL Wolfsburg kämpft um einen Europapokalplatz, während der FC St. Pauli gegen den Abstieg spielt. Das Nordduell am Samstag verspricht somit sowohl auf als auch neben dem Platz Spannung.
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