Laut einer aktuellen Umfrage des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW) kann sich jeder dritte Beschäftigte in Deutschland vorstellen, über das Rentenalter hinaus weiterzuarbeiten. Wie die „Welt am Sonntag“ berichtet, wurden für die Erhebung 5060 Arbeitnehmer befragt.
Besonders offen für die Möglichkeit, auch nach Erreichen der Regelaltersgrenze berufstätig zu bleiben, zeigen sich demnach die über 55-Jährigen. Jüngere Arbeitnehmer unter 30 Jahren können sich hingegen seltener vorstellen, länger zu arbeiten.
Deutliche Unterschiede zeigen sich auch in Bezug auf den Bildungsgrad und die Position im Beruf: Beschäftigte mit Hochschulabschluss und Führungskräfte stehen einem späteren Renteneintritt deutlich aufgeschlossener gegenüber als Arbeitnehmer ohne Berufsabschluss.
Einen wichtigen Einfluss auf die Entscheidung, ob man sich eine längere Arbeitstätigkeit vorstellen kann, hat laut der Umfrage die Zufriedenheit im Job. Wer gerne arbeitet und sich stark in seinem Beruf engagiert, ist eher bereit, auch über das Rentenalter hinaus berufstätig zu bleiben.
Finanzielle Erwägungen spielen bei der Entscheidung hingegen eine untergeordnete Rolle. Die „Welt am Sonntag“ zitiert aus der Erhebung: „Die Sorge, im Rentenalter noch auf ein zusätzliches Erwerbseinkommen angewiesen zu sein, scheint eine in der Zukunft gelagerte Erwerbsentscheidung nicht stark zu prägen.“
Die Bundesregierung plant derzeit finanzielle Anreize, um Arbeitnehmer dazu zu bewegen, länger zu arbeiten. Ab 2025 soll es eine „Rentenaufschubprämie“ für alle geben, die mindestens ein Jahr länger arbeiten. Diese Prämie soll als Einmalzahlung ausgezahlt werden, sobald der Arbeitnehmer in den Ruhestand geht.
Die Zahl der Rentner, die weiterarbeiten, steigt stetig an. Ende 2022 waren laut Deutscher Rentenversicherung rund 1,35 Millionen von 18,6 Millionen Rentnern berufstätig. Experten gehen davon aus, dass diese Zahl aufgrund des demografischen Wandels weiter zunehmen wird.
Quelle: KNA
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