28.10.2024
Russischer Vormarsch im Donbass setzt Ukraine unter Druck

Die Nacht in der Ukraine: Die Front im Donbass bröckelt

Die Lage im Osten der Ukraine spitzt sich weiter zu. Wie die FAZ berichtet, rücken russische Truppen trotz hoher Verluste immer weiter vor und zwingen die ukrainischen Verteidiger zum Rückzug. Der ukrainische Generalstab meldete allein am Sonntag 142 russische Sturmangriffe, die zwar abgewehrt worden seien, jedoch mehrere kleine Ortschaften in die Hände der russischen Truppen gefallen sind.

Die Situation im Donbass ist besonders kritisch. Nach Angaben der FAZ hat die ukrainische Front dort seit Beginn der Invasion 2022 weitestgehend standgehalten. Doch in diesem Jahr mussten die ukrainischen Truppen die Städte Awdijiwka und Wuhledar aufgeben und konnten den russischen Vormarsch seitdem nicht stoppen. Die Städte Kurachiwka, Kurachowe und Pokrowsk gelten als besonders gefährdet.

Die Eroberung des gesamten Donbass gehört zu den erklärten Kriegszielen des Kremls. Sollte die Region vollständig unter russische Kontrolle geraten, würde dies die Verteidigung der dahinter liegenden Steppe bis zum Fluss Dnipro erheblich erschweren.

Präsident Wolodymyr Selenskyj bat die westlichen Verbündeten angesichts der anhaltenden russischen Angriffe erneut um Unterstützung bei der Flugabwehr. Wie die dpa berichtet, forderte Selenskyj nach einer weiteren Woche mit über 1.100 Angriffen mit Gleitbomben, mehr als 560 Drohnenangriffen und rund 20 Raketen- und Marschflugkörperangriffen mehr Hilfe zum Schutz der ukrainischen Bevölkerung.

Die Ukraine fordert seit Monaten die Lieferung von Langstreckenwaffen, um russische Stellungen im Hinterland angreifen zu können. Der Kremlchef drohte jedoch mit einer Ausweitung des Konflikts, sollte der Westen dieser Forderung nachkommen. Putin bezeichnete die Lieferung solcher Waffen als Kriegsbeteiligung des Westens und drohte mit Konsequenzen.

Vor seiner Reise zu einer Sitzung des Nordischen Rates in Reykjavik betonte Selenskyj die Bedeutung der Unterstützung durch die nordeuropäischen Länder. Wie die dpa berichtet, lobte er deren Entschlossenheit im Kampf gegen die russische Aggression. Dänemark, Finnland und Schweden unterstützen die Ukraine im Verhältnis zu ihrer Wirtschaftskraft stärker als Deutschland.

Quellen:

- https://www.faz.net/aktuell/politik/ukraine/ukrainische-front-im-donbass-broeckelt-110073930.html - dpa
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