Das Oktoberfest in München ist nicht nur für seine ausgelassene Stimmung bekannt, sondern auch für die körperliche Belastung, die es mit sich bringt – besonders für die Bedienungen in den Festzelten. Um bis zum Schluss durchzuhalten, waren in diesem Jahr viele von ihnen Stammgäste in der Sanitätsstation der Aicher-Ambulanz, wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet.

Michel Belcijan, Betriebsleiter der Aicher Ambulanz und Einsatzleiter der Wiesn-Sanitätswache, erklärte gegenüber der dpa, dass täglich mehrere Dutzend Bedienungen die “Sprechstunde” der Sanitäter in Anspruch genommen hätten. “Die Ersten hätten schon vor der Öffnung vor der Türe gestanden, um für den Tag wieder fit gemacht zu werden”, so Belcijan.

Die Gründe für die Beschwerden sind vielfältig: Rückenschmerzen vom Schleppen der schweren Maßkrüge, Blasen an den Füßen vom vielen Laufen und Husten oder Halsweh aufgrund der sogenannten “Wiesngrippe”, einer Erkältungswelle, die durch verschiedene auf dem Festgelände kursierende Viren ausgelöst wird.

Besonders dramatisch war der Fall einer Wiesn-Beschäftigten, die mit einem Kopfschuss in die Sanitätsstation eingeliefert wurde. Wie sich später herausstellte, hatte sich der Vorfall an einer Schießbude ereignet. Die Betreiberin hatte sich beim Aufstehen von einem Regal in die Schussbahn eines Gastes begeben und wurde von einem Bleiprojektil aus einem Luftgewehr getroffen. Glücklicherweise konnte ein Unfallchirurg das Projektil entfernen, die Wunde musste lediglich mit drei Stichen genäht werden.

Die Aicher-Ambulanz zeigte sich verständnisvoll für den Wunsch der Bedienungen, trotz Beschwerden bis zum Ende der Wiesn durchzuhalten. “Verständlich, denn die letzten Tage der Wiesn möchte niemand verpassen – auch wenn Ruhe oftmals der bessere Weg wäre”, hieß es von Seiten der Ambulanz.

Quelle: https://www.zeit.de/news/2024-10/06/sanitaetswache-macht-wiesn-bedienungen-fit-fuer-den-endspurt (dpa)