October 5, 2024
Unterbringungsengpass für Studierende in Nordrhein-Westfalen zum Semesterbeginn

Wohnungsnot in NRW: Tausende Studierende ohne Bleibe zum Semesterstart

Obwohl das Wintersemester bereits begonnen hat, suchen in Nordrhein-Westfalen immer noch tausende Studierende nach einer Unterkunft. Wie die Zeit am 5. Oktober 2024 berichtete, ist die Situation besonders in den großen Universitätsstädten angespannt. So stehen in Aachen beispielsweise knapp 7.000 junge Menschen auf der Warteliste für einen der insgesamt nur 5.000 Wohnheimplätze.

Ähnlich prekär stellt sich die Lage in anderen Städten dar:

- In Köln suchen laut Studierendenwerk weiterhin 1.500 Studierende nach einem Zimmer. - In Bonn gibt es noch 2.200 aktive Bewerbungen, wobei hier allerdings auch Studierende erfasst sein könnten, die bereits eine Unterkunft gefunden haben. - In Bielefeld warten noch 850 Menschen auf eine bezahlbare Unterkunft. Die Wartezeit für ein Apartment beträgt dort mittlerweile drei bis vier Semester. - In Münster stehen noch knapp 2.350 Studierende auf der Warteliste. Selbst die Notunterkunft des Studierendenwerks mit 18 Plätzen ist dort belegt.

Um die angespannte Situation zu entschärfen und Erstsemestern den Start ins Unileben zu erleichtern, hatte der Allgemeine Studierendenausschuss (AStA) der Uni Münster in Zusammenarbeit mit dem Hochschulsport und der Unterstützung der Universität und der Stadt Münster in der ersten Semesterwoche ein Notquartier in einer Turnhalle eingerichtet. Bis zu 150 Erstsemester konnten dort übernachten. Diese Lösung war jedoch nur temporär.

Weniger dramatisch ist die Lage in Siegen. Dort stehen derzeit noch knapp 300 Studierende auf der Warteliste, wobei auch hier bereits viele auf dem privaten Wohnungsmarkt fündig geworden sein dürften.

Die angespannte Lage auf dem Wohnungsmarkt ist jedoch kein alleiniges Problem der Studierenden. In ganz Deutschland ist Wohnraum knapp, wie Johannes Wessels, Vorsitzender der Landesrektorenkonferenz (LRK) der Universitäten in NRW und Rektor der Uni Münster, betont. Besonders problematisch sei die Situation für Menschen mit geringem Einkommen. Laut einer aktuellen Statistik verfügt die Hälfte der Studierenden mit eigenem Haushalt über weniger als 870 Euro im Monat. Die LRK appelliert daher an private Wohnungsanbieter und die Politik, verfügbaren Wohnraum optimal zu nutzen und den Studierenden anzubieten. Zudem müssten die Studierendenwerke bei dem Ausbau der Wohnheime unterstützt werden.

Quellen:

- https://www.zeit.de/news/2024-10/05/viele-studierende-zum-wintersemester-in-nrw-noch-ohne-zimmer

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