Der Stahlkonzern Salzgitter lässt sich von den Spekulationen um eine mögliche Übernahme nicht beirren. Wie Konzernchef Gunnar Groebler bei der Vorstellung der Neunmonatszahlen am Montag in Salzgitter betonte, werde man den eingeschlagenen Kurs fortsetzen. „Sollte es zu einem Angebot kommen, werden Vorstand und Aufsichtsrat selbstverständlich im Rahmen ihrer gesetzlichen Pflichten eine begründete Stellungnahme abgeben“, so Groebler. Der Fokus liege weiterhin auf der Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit und der Transformation des Unternehmens. Wie die Zeit (https://www.zeit.de/news/2024-11/11/salzgitter-will-ungeachtet-moeglicher-uebernahme-kurs-halten) berichtet, bleibt die strategische Ausrichtung des Konzerns unverändert.
Auslöser der aktuellen Diskussionen ist das Interesse des zweitgrößten Aktionärs, der GP Günter Papenburg AG, zusammen mit der TSR Recycling GmbH & Co. KG, ein Übernahmeangebot für Salzgitter zu prüfen. Konkrete Details zu einer möglichen Transaktion sind bisher nicht bekannt. Das Land Niedersachsen, mit 26,5 Prozent größter Anteilseigner, betrachtet das Vorhaben kritisch. Der Konzern verfolgt derzeit ein ambitioniertes Transformationsprogramm zur CO2-reduzierten Stahlproduktion.
Die europäische Stahlindustrie befindet sich in einer schwierigen Lage. Schwache Nachfrage und Billigimporte aus China setzen die Unternehmen unter Druck. Salzgitter verzeichnete in den ersten neun Monaten des Jahres einen Verlust von knapp 198 Millionen Euro, nach einem Gewinn von 194 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Bereits Ende Oktober hatte der Konzern vorläufige Zahlen veröffentlicht und seine Prognose angepasst. Diese wurde nun bestätigt. Die dpa berichtet, dass die schwache Nachfrage und der Druck durch Billigimporte die Hauptgründe für die schwierige Situation der Branche sind.
Trotz der aktuellen Herausforderungen hält Salzgitter an seiner Transformation zur CO2-armen Stahlproduktion fest. Der Konzern sieht darin den Schlüssel für eine zukunftsfähige und wettbewerbsfähige Positionierung. Investitionen in innovative Technologien und Prozesse sollen die Grundlage für nachhaltiges Wachstum schaffen. Die Transformation ist ein langfristiges Projekt, das auch von der Politik unterstützt wird.
Die Zukunft von Salzgitter bleibt vorerst ungewiss. Die Entwicklung der Übernahmegespräche und die allgemeine Lage der Stahlbranche werden entscheidend für den weiteren Verlauf sein. Der Konzern betont jedoch seine Entschlossenheit, den eingeschlagenen Weg fortzusetzen und die Transformation voranzutreiben.
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