Ein 64-jähriger Segler erlebte in der Deutschen Bucht dramatische Stunden, bevor er von Seenotrettern gerettet werden konnte. Wie die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) mitteilte, fand der Seenotrettungskreuzer „Bernhard Gruben“ den Mann in der Nacht zum Sonntag unterkühlt und erschöpft vor dem Seegatt zwischen den Inseln Langeoog und Spiekeroog. Der Segler und sein Boot wurden anschließend sicher in den Hafen gebracht, wo der Rettungsdienst die weitere Versorgung des Mannes übernahm. Die Zeit berichtete ebenfalls über den Vorfall.
Der Notruf des Seglers ging am Samstagabend gegen 19:30 Uhr bei den Seenotrettern ein. Von seiner rund 11,50 Meter langen Segeljacht aus meldete der 64-Jährige per Seefunk einen Ausfall der Bordelektrik. Der Motor der Jacht war zwar noch funktionsfähig, doch der Skipper konnte seine genaue Position aufgrund des Stromausfalls nicht bestimmen. Die Verständigung über ein Handfunkgerät gestaltete sich schwierig und brach kurz darauf vollständig ab. Lediglich das Funkrelais, über das der Notruf bei den Seenotrettern einging, lieferte einen ungefähren Anhaltspunkt für den Aufenthaltsort des Seglers, wie auch die Süddeutsche Zeitung berichtet.
Die Rettungsleitstelle See in Bremen (MRCC Bremen) leitete daraufhin eine großangelegte Suchaktion ein. Das Suchgebiet erstreckte sich von Cuxhaven im Osten bis zu den östlichen ostfriesischen Inseln im Westen und umfasste auch die Außenjade und die Außenweser. An der Suche beteiligten sich neben vier Seenotrettungskreuzern und einem Seenotrettungsboot auch zwei Lotsenstationsschiffe, das Mehrzweckschiff „Mellum“ der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung sowie ein Such- und Rettungshubschrauber der Marineflieger. Die Rheiderland Zeitung (rheiderland.de) lieferte detaillierte Informationen zu den beteiligten Schiffen, darunter die „Hermann Marwede“, „Anneliese Kramer“, „Hermann Rudolf Meyer“ und „Fritz Thieme“.
Ermittlungen der Rettungsleitstelle See ergaben, dass der 64-Jährige mit seinem Boot vom niederländischen Den Helder nach Brunsbüttel unterwegs war. Gegen 0:45 Uhr entdeckte die Besatzung des Seenotrettungskreuzers „Bernhard Gruben“ den Havaristen in der Nähe der Ansteuerungstonne Otzumer Balje zum Seegatt zwischen Spiekeroog und Langeoog. Gemeinsam mit Besatzungsmitgliedern des Seenotrettungsbootes „Fritz Thieme“ versorgten sie den unterkühlten und erschöpften Segler. Der Seenotrettungskreuzer nahm die Segeljacht schließlich in Schlepp und erreichte gegen 4:30 Uhr den Hafen von Hooksiel. Dort wurde der Skipper dem Rettungsdienst übergeben. Während des Einsatzes herrschten im Suchgebiet südwestliche Winde mit Stärken bis zu vier Beaufort und ein Seegang von etwa einem halben Meter.
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