25.10.2024
Sekundarschulen in NRW: Bestandsaufnahme und Perspektiven

Sekundarschulen in NRW: Bestand hat sich weitgehend stabilisiert

Die überwiegende Mehrheit der in Nordrhein-Westfalen seit 2012 eingeführten Sekundarschulen ist weiterhin aktiv. Wie die Landesregierung auf Anfrage der FDP-Fraktion mitteilte, wurden seit Einführung dieser Schulform insgesamt 134 Sekundarschulen in NRW gegründet (dpa, 25. Oktober 2024). Davon sind 27 Sekundarschulen wieder geschlossen worden oder befinden sich im Auslaufprozess. Dies entspricht einem Anteil von etwa 20 Prozent. Die Zeit berichtete darüber am 25. Oktober 2024.

Entstehung und Konzept der Sekundarschule

Die Einführung der Sekundarschulen war das Ergebnis eines Kompromisses zwischen der damaligen rot-grünen Landesregierung und der CDU-Opposition. Ziel war es, einen „Schulfrieden“ zu erreichen und die anhaltenden Debatten über die optimale Schulstruktur zu beenden. Die CDU wollte insbesondere die flächendeckende Einführung von Einheitsschulen verhindern.

Sekundarschulen bieten schulformübergreifendes Lernen mindestens in den Klassen 5 und 6 an, verfügen jedoch nicht über eine eigene Oberstufe. Sie umfassen die Klassenstufen 5 bis 10 und integrieren von Beginn an auch gymnasiale Standards. Dadurch sollen unterschiedliche Bildungswege länger offengehalten und alle Abschlüsse der Sekundarstufe I ermöglicht werden. In der Regel werden Sekundarschulen als Ganztagsschulen geführt.

Ein wichtiger Bestandteil des Sekundarschulkonzepts ist die Kooperation mit anderen Schulformen. Sekundarschulen schließen eine verbindliche Kooperationsvereinbarung mit mindestens einem Gymnasium, einer Gesamtschule oder einem Berufskolleg ab. Diese Kooperation soll den Schülerinnen und Schülern den Übergang in die Oberstufe oder in eine berufliche Ausbildung erleichtern.

Aktuelle Situation und Perspektiven

Die Zahlen der Landesregierung zeigen, dass sich der Bestand der Sekundarschulen in NRW weitgehend stabilisiert hat. Der Großteil der Schulen ist weiterhin aktiv und bietet Schülerinnen und Schülern eine Alternative zu den traditionellen Schulformen. Die Schließung oder der Auslaufprozess von 27 Schulen deutet jedoch darauf hin, dass die Sekundarschule nicht in allen Regionen gleichermaßen erfolgreich Fuß fassen konnte.

Die Gründe für die Schließungen sind vielfältig und können unter anderem auf regionale Besonderheiten, demografische Entwicklungen oder die Konkurrenz zu anderen Schulformen zurückzuführen sein. Eine detaillierte Analyse der Ursachen wäre notwendig, um die Entwicklung der Sekundarschulen in NRW umfassend zu beurteilen.

Die Zukunft der Sekundarschule in NRW wird weiterhin von der Bildungspolitik und den gesellschaftlichen Entwicklungen abhängen. Es bleibt abzuwarten, ob sich diese Schulform langfristig etablieren und ihren Platz im nordrhein-westfälischen Bildungssystem sichern kann.

Quellen:

- dpa Nordrhein-Westfalen (25. Oktober 2024)

- Zeit Online (25. Oktober 2024)

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