19.10.2024
Sommer 2024 setzt neue Temperaturrekorde und verstärkt Klimawandel-Debatte

2024 war in Europa und weltweit der heißeste Sommer

Der Sommer 2024 hat sich als der heißeste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen herausgestellt. Laut dem Copernicus-Klimawandeldienst der Europäischen Union lag die globale Durchschnittstemperatur in den Monaten Juni bis August um 0,69 Grad Celsius über dem Durchschnitt des Referenzzeitraums von 1991 bis 2020. Diese Rekordwerte haben weltweit Besorgnis ausgelöst und die Diskussion über den Klimawandel und seine Auswirkungen auf das Wetter verstärkt.

Globale Temperaturrekorde

Die Daten des Copernicus-Dienstes basieren auf Milliarden von Messungen, die von Satelliten, Schiffen, Flugzeugen und Wetterstationen weltweit gesammelt wurden. Diese umfassenden Datensätze ermöglichen eine präzise Analyse der Temperaturentwicklung und zeigen, dass der Sommer 2024 nicht nur in Europa, sondern auch global Rekorde gebrochen hat. In Europa betrug die Durchschnittstemperatur während des Sommers 1,54 Grad Celsius über dem Durchschnitt von 1991 bis 2020.

Monatliche Temperaturveränderungen

Besonders auffällig war der Juni 2024, der als der heißeste Juni seit Beginn der Aufzeichnungen gilt. Mit einer durchschnittlichen Oberflächentemperatur von 16,66 Grad Celsius übertraf er alle vorherigen Werte. Auch der Juli war außergewöhnlich warm, auch wenn er nur knapp einen neuen Rekord verfehlte. Im August wurde zwar kein absoluter Rekord gemessen, jedoch lag die Temperatur mit 16,82 Grad Celsius auf einem ähnlichen Niveau wie im August 2023, der bisher heißesten Augustmonate.

Regionale Unterschiede in Europa

In Europa gab es signifikante regionale Unterschiede. Während Süd- und Osteuropa, einschließlich Ländern wie Italien und Griechenland, überdurchschnittliche Temperaturen erlebten, lagen die Temperaturen in einigen nordwestlichen Regionen, wie Irland und Teilen des Vereinigten Königreichs, unter dem Durchschnitt. Diese Unterschiede verdeutlichen die komplexen Auswirkungen des Klimawandels auf verschiedene Regionen.

Die 1,5-Grad-Marke

Eine alarmierende Entwicklung ist das wiederholte Überschreiten der 1,5-Grad-Marke über dem vorindustriellen Niveau. Im August 2024 lag die durchschnittliche globale Oberflächentemperatur um 1,51 Grad über diesem Niveau. Diese Marke wurde in 12 der letzten 13 Monate überschritten, was die Dringlichkeit der globalen Klimapolitik unterstreicht. Trotz dieser Überschreitungen gilt das Pariser Klimaziel, die Erderwärmung langfristig auf unter 1,5 Grad zu begrenzen, noch nicht als verfehlt.

Prognosen für 2024

Die stellvertretende Direktorin des Copernicus-Klimawandeldienstes, Samantha Burgess, äußerte sich besorgt über die aktuellen Messungen. Sie erklärte, dass die Wahrscheinlichkeit, dass 2024 das wärmste Jahr aller Zeiten wird, aufgrund der kontinuierlichen Temperaturrekorde gestiegen ist. Um diesen Rekord zu vermeiden, müsste die Temperaturabweichung in den verbleibenden Monaten des Jahres um mindestens 0,3 Grad sinken, was bisher noch nie beobachtet wurde.

Auswirkungen des Klimawandels

Die Auswirkungen des Klimawandels sind bereits spürbar und werden voraussichtlich zunehmen. Extremwetterereignisse, wie Hitzewellen und Überschwemmungen, werden intensiver und häufiger auftreten, wenn keine Maßnahmen zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen ergriffen werden. Die Wissenschaftler warnen, dass die bereits beobachteten temperaturbezogenen Extremereignisse verheerende Folgen für die Menschen und den Planeten haben können.

Schlussfolgerung

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Sommer 2024 ein alarmierendes Zeichen für die Auswirkungen des Klimawandels ist. Die Rekordtemperaturen und die wiederholte Überschreitung der 1,5-Grad-Marke machen deutlich, dass dringende Maßnahmen erforderlich sind, um die Erderwärmung zu begrenzen und die damit verbundenen Risiken zu minimieren. Die globalen Temperaturen steigen weiterhin, und die Notwendigkeit, die Treibhausgasemissionen zu reduzieren, wird immer dringlicher.

Quellen: FAZ, Tagesschau, Süddeutsche Zeitung.

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