Im sächsischen Handwerk zeigt sich für das Ausbildungsjahr 2024/2025 ein bemerkenswerter Anstieg bei den neuen Lehrverträgen. Laut dem Sächsischen Handwerkstag wurden bis Ende August insgesamt 5.201 neue Ausbildungsverträge abgeschlossen, was einem Plus von 5,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Dies bedeutet 278 mehr Verträge als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Frank Wetzel, Sprecher des Sächsischen Handwerkstags, hebt hervor, dass die gezielte Ansprache junger Menschen, unterstützt durch eine bundesweite Imagekampagne der Handwerksorganisation, offensichtlich Früchte trägt.
Besonders auffällig ist die steigende Nachfrage nach Ausbildungsplätzen im Lebensmittelhandwerk. Berufe wie Fachverkäufer, Fleischer, Bäcker und Konditor erfreuen sich wachsender Beliebtheit. Dennoch entfallen die meisten Neuabschlüsse weiterhin auf die klassischen Berufe wie Kfz-Mechatroniker, Elektroniker sowie Mechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik, die seit Jahren die Spitzenpositionen in der Ausbildungsstatistik einnehmen.
Trotz der positiven Entwicklungen gibt es nach wie vor Hunderte von offenen Ausbildungsplätzen. Wetzel bezeichnet die aktuelle Situation als eine „erfreuliche Zwischenbilanz“, betont jedoch, dass die Branche nun verstärkt auf Kurzentschlossene setzt. Besonders Abiturienten und Studienaussteiger sind gefragt, um die über 500 noch verfügbaren Lehrstellen zu besetzen.
Der Bedarf an Lehrlingen ist insbesondere im Kfz- sowie im Bau- und Ausbaugewerbe hoch. Gesucht werden Auszubildende in zahlreichen Berufen, darunter Kfz-Mechatroniker, Metallbauer, Tischler und Maurer sowie im Sanitär-, Heizungs- und Klima-Handwerk. Ein Einstieg in die duale Berufsausbildung, die Theorie in der Berufsschule und praktische Erfahrungen im Betrieb kombiniert, ist weiterhin unkompliziert möglich.
Die sächsischen Handwerksbetriebe bieten eine Vielzahl von Ausbildungsplätzen in unterschiedlichen Berufen an. Die Lehrstellenbörse verzeichnet derzeit über 700 offene Stellen aus mehr als 80 verschiedenen Ausbildungsberufen. Besonders gefragt sind nach wie vor Berufe im Kfz-Bereich, aber auch in den Bereichen Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik sowie im Bauwesen. Die Möglichkeit, während der Sommerpause Schnupperpraktika anzubieten, wird von vielen Betrieben genutzt, um potenzielle Auszubildende frühzeitig anzusprechen und für die Berufe zu begeistern.
Das Interesse an Ausbildungsplätzen im sächsischen Handwerk bleibt hoch. Die Branche zeigt sich optimistisch, dass durch gezielte Maßnahmen und eine verstärkte Ansprache junger Menschen die offenen Ausbildungsplätze erfolgreich besetzt werden können. Die Kombination aus Theorie und Praxis in der dualen Ausbildung bietet den jungen Menschen eine solide Grundlage für ihre berufliche Zukunft.
Die Entwicklungen im sächsischen Handwerk sind ein positives Zeichen für die berufliche Ausbildung und die Fachkräftesicherung in der Region. Die kommenden Monate werden zeigen, wie viele der offenen Stellen letztendlich besetzt werden können und welche Berufe weiterhin an Beliebtheit gewinnen.
