Die Karibikinsel Kuba kämpft mit den Folgen des tropischen Wirbelsturms "Oscar", der am vergangenen Wochenende als Hurrikan auf Land traf und schwere Schäden verursachte. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet, kamen mindestens sechs Menschen ums Leben. Besonders betroffen ist die Provinz Guantánamo im Osten des Landes, wo ganze Landstriche überflutet sind und Rettungskräfte die betroffenen Gebiete nur schwer erreichen können.
Neben den unmittelbaren Sturmschäden kämpft Kuba auch mit einem landesweiten Stromausfall. Das marode Stromnetz der Insel war bereits am Freitag zusammengebrochen und konnte bislang nur teilweise wiederhergestellt werden. Laut Präsident Miguel Díaz-Canel hat etwa ein Drittel der Haushalte wieder Zugang zu Elektrizität, in der Hauptstadt Havanna sind es immerhin rund 90 Prozent. Für viele Kubaner bedeutet dies jedoch die vierte Nacht in Folge ohne Strom.
Die Situation wird durch anhaltende Regenfälle zusätzlich erschwert. "Oscar" wurde zwar im Laufe des Wochenendes zu einem Tropensturm herabgestuft, sorgt aber weiterhin für heftige Niederschläge in Ostkuba und im Südwesten der Bahamas. Angesichts der Notlage sagte Díaz-Canel seine geplante Teilnahme am Gipfeltreffen der Brics-Staaten in Russland ab.
Die Behörden melden mindestens 1.000 beschädigte Häuser. Die genaue Schadenshöhe ist jedoch noch unklar. Die sozialistisch regierte Karibikinsel mit rund zehn Millionen Einwohnern leidet seit Jahren unter einer schweren Wirtschaftskrise, die durch das Embargo der USA noch verschärft wird. Lebensmittel, Medikamente und Kraftstoff sind knapp, viele Menschen fliehen ins Ausland. Der Sturm "Oscar" und der anhaltende Stromausfall stellen die Menschen in Kuba vor zusätzliche Herausforderungen.
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