22.10.2024
Amazonas-Abholzung erhöht Malaria-Risiko deutlich

Abholzung im Amazonasgebiet erhöht Malaria-Risiko

Die massive Abholzung im Amazonasgebiet hat weitreichende Folgen für das Ökosystem und die menschliche Gesundheit. Eine neue Studie zeigt nun einen direkten Zusammenhang zwischen der Rodung des Regenwaldes und dem Auftreten von Malaria. Wie die Nachrichtenagentur dpa berichtet, hat ein Forscherteam aus den USA und Brasilien Daten aus den Jahren 2003 bis 2022 ausgewertet und festgestellt, dass eine Zunahme der monatlichen Entwaldungsrate um ein Prozent zu einem Anstieg der Malaria-Fälle um durchschnittlich 6,3 Prozent im Folgemonat führt. Die Studie wurde in den renommierten "Proceedings" der US-nationalen Akademie der Wissenschaften ("PNAS") veröffentlicht.

Die Wissenschaftler führen den Anstieg der Malaria-Fälle auf die veränderten Lebensbedingungen für Mücken zurück. Die Abholzung des Regenwaldes schafft neue Brutstätten für die Insekten, die für die Übertragung der Krankheit verantwortlich sind. "Die in Brasilien hauptsächlich für die Übertragung von Malaria verantwortliche Mücke Nyssorhynchus darlingi findet nach der Abholzung günstigere Brutbedingungen vor", erklärt das Team um Burton H. Singer von der University of Florida und Marcia C. Castro von der Harvard T.H. Chan School of Public Health in Boston. Die Mücken bevorzugen sonnige Plätze mit sauberem Wasser und Vegetation, wie sie am Rande von Holzeinschlaggebieten häufig vorkommen. Im dichten Regenwald, wo Licht ein knappes Gut ist, finden sie diese Bedingungen hingegen nur selten vor.

Hinzu kommt, dass durch die Abholzung die Wahrscheinlichkeit für einen Kontakt zwischen Mensch und Mücke steigt. Malaria ist eine der häufigsten Infektionskrankheiten weltweit. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schätzt, dass im Jahr 2022 rund 249 Millionen Menschen in 85 Ländern an Malaria erkrankten. 608.000 Menschen starben an der Krankheit, die meisten von ihnen Kinder unter fünf Jahren. Die Krankheit äußert sich zunächst durch grippeähnliche Symptome wie Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen sowie Durchfall. Unbehandelt kann Malaria tödlich verlaufen.

Die Studie unterstreicht die dringende Notwendigkeit, die Abholzung des Amazonas-Regenwaldes zu stoppen. Neben den verheerenden Folgen für das Klima und die Artenvielfalt stellt die Rodung auch eine ernstzunehmende Bedrohung für die menschliche Gesundheit dar.

Quellen:

  • https://www.zeit.de/news/2024-10/22/abholzung-im-amazonasgebiet-erhoeht-malaria-risiko
  • dpa
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