19.10.2024
Südkorea vermutet nordkoreanische Truppenverlegung nach Russland

Südkoreas Nachrichtendienst hat ein Radarbild veröffentlicht, das die verschwommene Silhouette eines Schiffes vor nordkoreanischen Hafenanlagen im Ostmeer zeigt. Es soll sich um einen russischen Truppentransporter handeln, eines von vier Landungsschiffen und drei Fregatten der russischen Pazifikflotte, die zwischen dem 8. und 13. Oktober insgesamt mindestens 1500 nordkoreanische Soldaten nach Ostrussland verschifft hätten. Sollte sich dies bewahrheiten, wäre die russische Kriegsmarine zum ersten Mal seit 1990 wieder in nordkoreanische Gewässer gefahren, wie die F.A.Z. berichtet.

Bereits seit Längerem wird darüber spekuliert, dass Nordkorea nach umfangreichen Munitionslieferungen auch Truppen nach Russland schicken könnte. Der südkoreanische Nachrichtendienst erhob nun erstmals massive Anschuldigungen: Nordkorea habe demnach bereits 1500 Soldaten nach Wladiwostok verschifft, insgesamt soll es sich um rund 12.000 Mann handeln – darunter auch die besten Spezialeinheiten von Machthaber Kim Jong Un, so der RND.

Der südkoreanische Geheimdienst NIS veröffentlichte am Freitag detaillierte und besorgniserregende Informationen: Demnach erhalten die nordkoreanischen Truppen nicht nur russische Uniformen, sondern wurden auch mit russischen Falschidentitäten ausgestattet, um ihre wahre Herkunft zu verschleiern. Der NIS veröffentlichte zudem einige Satellitenfotos, welche die Anschuldigungen untermauern sollen – bislang konnten diese jedoch nicht unabhängig überprüft werden.

Fakt ist: Machthaber Kim Jong Un und der russische Präsident Wladimir Putin haben ihre militärische Zusammenarbeit in diesem Jahr rasant intensiviert. Erst im Juni unterzeichneten beide eine Vereinbarung, die de facto einer Allianz gleichkommt. Denn die allumfassende strategische Zusammenarbeit sieht auch einen gegenseitigen Beistand für den Fall eines Angriffs durch einen Drittstaat vor. Zudem hat Nordkorea in den letzten Monaten Millionen an Artilleriemunition an Russland geliefert, ebenso Kurzstreckenraketen und wohl auch technische Ingenieure.

Die NATO prüft die Berichte über die Entsendung nordkoreanischer Truppen noch. Generalsekretär Mark Rutte sagte, man könne eine aktive Beteiligung nordkoreanischer Soldaten an den Kriegshandlungen bislang nicht bestätigen. Man führe allerdings Gespräche mit den Partnern aus dem Indopazifik-Raum, um alle möglichen Beweise auf den Tisch zu bekommen, so die Tagesschau.

Russland selbst hatte Berichte dementiert, nach denen nordkoreanische Soldaten in der Ukraine an der Seite der russischen Truppen kämpfen. Auch der Einsatz nordkoreanischer Raketen in der Ukraine wurde erneut von Moskau zurückgewiesen.

- https://www.faz.net/aktuell/politik/ukraine/wurden-1500-nordkoreanische-soldaten-nach-ostrussland-verschifft-110057250.html - https://www.rnd.de/politik/krieg-gegen-die-ukraine-kim-schickt-seine-besten-soldaten-fuer-russland-aufs-schlachtfeld-7DA46TPUMZGELJAM5FVNOQUX6A.html - https://www.faz.net/aktuell/politik/ukraine/jeweils-95-soldaten-russland-und-ukraine-tauschen-abermals-gefangene-aus-110057361.html - https://www.tagesschau.de/ausland/asien/nordkorea-soldaten-russland-100.html - https://www.fr.de/politik/siegesplan-ende-ukraine-news-lage-krieg-russland-verluste-putin-selenyskyj-zr-93360232.html - https://www.tagesanzeiger.ch/suedkorea-nordkorea-hat-1500-soldaten-nach-russland-geschickt-990025784589 - https://news.google.com/home?hl=de&gl=DE&ceid=DE:de - https://news.google.com/home?taa=1&hl=de&gl=DE&ceid=DE:de
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