4.11.2024
Tarifstreit Metallindustrie: Warnstreiks weiten sich aus

Tarifverhandlungen: Warnstreiks in der Metall- und Elektroindustrie gehen weiter

Die Tarifverhandlungen in der Metall- und Elektroindustrie bleiben weiterhin angespannt. Die IG Metall fordert sieben Prozent mehr Lohn bei einer Laufzeit von zwölf Monaten und eine Erhöhung der Ausbildungsvergütungen um 170 Euro. Die Arbeitgeber bieten hingegen eine Erhöhung in zwei Schritten um 1,7 und 1,9 Prozent bei einer Laufzeit von 27 Monaten an. Diese Diskrepanz führte zum Auslaufen der Friedenspflicht und zu bundesweiten Warnstreiks, an denen sich bereits über 123.000 Beschäftigte beteiligt haben, wie die IG Metall berichtet. Wie die Zeit berichtet, fanden Demonstrationen und Arbeitsniederlegungen unter anderem bei namhaften Unternehmen wie Mercedes-Benz, Airbus, Bosch und Ford statt.

Die IG Metall begründet ihre Forderung mit dem anhaltenden Preisdruck, dem die Beschäftigten ausgesetzt sind. "Die Beschäftigten geben ihren dauerhaften Preisdruck an der Kasse über Warnstreiks jetzt an die Arbeitgeber zurück", erklärte IG Metall-Tarifvorständin Nadine Boguslawski, wie auf der Webseite der IG Metall zu lesen ist. Die Arbeitgeberseite argumentiert hingegen, dass die geforderte Lohnerhöhung die Unternehmen angesichts der aktuellen Wirtschaftslage überfordern würde. Der Bayerische Rundfunk berichtete, dass die Arbeitgeber vor massiven Jobverlusten warnen, sollten die Forderungen der IG Metall erfüllt werden.

Die Warnstreiks finden bundesweit statt und betreffen verschiedene Regionen und Unternehmen. So beteiligten sich beispielsweise in Sachsen Mitarbeiter von Koenig & Bauer, LTB Leitungsbau und anderen Firmen an einem Demonstrationszug durch Radebeul und Coswig, wie die Süddeutsche Zeitung unter Berufung auf die dpa meldete. Auch in Bayern fanden Warnstreiks in zahlreichen Betrieben statt, darunter Linde in Aschaffenburg und MAN Energy Solutions in Augsburg, wie der BR berichtete.

Trotz der anhaltenden Warnstreiks werden die Tarifverhandlungen fortgesetzt. Die IG Metall setzt auf eine baldige Einigung, insbesondere in den Bezirken Bayern und Küste, wo die Verhandlungen konstruktiver verlaufen. Eine gemeinsame Verhandlungsrunde beider Bezirke ist für den 11. November in Hamburg geplant. Die Leipziger Zeitung berichtete über die Warnstreiks in Sachsen und die bevorstehenden Verhandlungen in Berlin-Brandenburg und Sachsen.

Neben der Lohnforderung setzt sich die IG Metall auch für weitere Punkte ein, darunter bessere Wahloptionen zwischen Zeit und Geld, eine soziale Komponente und eine "Demokratiezeit" im Betrieb. Diese Forderungen sind ebenfalls Gegenstand der Verhandlungen. Der Ausgang der Tarifverhandlungen und der Warnstreiks bleibt abzuwarten. Beide Seiten stehen unter Druck, eine Lösung zu finden, die sowohl den Bedürfnissen der Beschäftigten als auch der Unternehmen gerecht wird.

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