Ausgedehnte Warnstreiks beeinträchtigen den Nahverkehr im Südwesten
Der anhaltende Tarifkonflikt im öffentlichen Personennahverkehr führt zu erheblichen Einschränkungen für Fahrgäste im Südwesten Deutschlands. Wie die Zeit berichtet, wurden die Warnstreiks vom Montag auch am Dienstag fortgesetzt, wodurch Busse und Bahnen der SWEG (Südwestdeutsche Landesverkehrs-GmbH) und der AVG (Albtal-Verkehrs-Gesellschaft), die unter anderem einen großen Teil des S-Bahn-Netzes im Raum Karlsruhe betreibt, ausfallen. Ein Verdi-Sprecher bestätigte die Fortsetzung der Arbeitsniederlegungen und berichtete von ähnlichen Auswirkungen wie am Vortag.
Die SWEG meldet zahlreiche Ausfälle im Bus- und Bahnverkehr in ihrem gesamten Verkehrsgebiet. Die betroffenen Strecken befinden sich in den Regionen Rhein-Neckar, Südbaden, Fils-Neckar-Alb, Heilbronn-Neckar-Franken und Ulm-Oberschwaben. In Städten wie Weil am Rhein, Lörrach, Emmendingen, Offenburg, Lahr, Kehl und Bad Mergentheim ist der Stadtbusverkehr beeinträchtigt. Auch der Zugverkehr auf der SWEG-Infrastruktur ist größtenteils eingestellt. Das Unternehmen empfiehlt den Fahrgästen, sich alternative Reisemöglichkeiten zu suchen. Die RNZ bestätigt die starken Auswirkungen der Streiks, insbesondere auf den Zugverkehr der SWEG, dessen Infrastruktur weitgehend lahmgelegt sei.
Bei der AVG sind Werkstätten, die Wagenreinigung und Teile des Fahrdienstes vom Streik betroffen. Ein Sprecher der AVG bestätigte Ausfälle, konnte aber keine genauen Angaben zum Umfang machen. Das Unternehmen hatte die Fahrgäste bereits im Voraus gebeten, sich kurz vor Fahrtantritt über die elektronische Fahrplanauskunft zu informieren. Die neue Welle meldet vereinzelte Ausfälle auf den AVG-Linien S1, S11, S31, S32, S5, S6, S7 und S8.
Hintergrund der Warnstreiks sind die festgefahrenen Verhandlungen zum Eisenbahntarifvertrag. Verdi und der Arbeitgeberverband sind nach den ersten Verhandlungsrunden noch weit von einer Einigung entfernt. Die Verhandlungen sollen am Donnerstag fortgesetzt werden. Mit den Warnstreiks will Verdi den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen. Wie stern.de und die RNF berichten, fordert Verdi unter anderem eine monatliche Lohnerhöhung von 350 Euro bei einer Laufzeit von zwölf Monaten sowie einen Inflationsausgleich von 1.300 Euro. Die Arbeitgeber hatten zuvor eine Lohnerhöhung von 3 Prozent ab April 2025 und einen Inflationsausgleich von 600 Euro angeboten. Dieses Angebot wurde in der zweiten Runde zwar verbessert, ist laut Verdi aber weiterhin unzureichend. Die BNN berichtet, dass die Warnstreiks bei der AVG bis Mittwoch andauern sollen.
Quellen:
- https://www.zeit.de/news/2024-12/03/warnstreiks-bei-bussen-und-bahnen-fortgesetzt
- https://www.staatsanzeiger.de/nachrichten/politik-und-verwaltung/warnstreiks-bei-bussen-und-bahnen-fortgesetzt/
- https://www.stern.de/gesellschaft/regional/baden-wuerttemberg/tarifkonflikt--warnstreiks-sorgen-fuer-fahrtausfaelle-bei-bussen-und-bahnen-35277996.html?utm_campaign=alle&utm_medium=rss-feed&utm_source=standard&utm_term=Tarifkonflikt_Warnstreiks%252Bsorgen%252Bf%2525C3%2525BCr%252BFahrtausf%2525C3%2525A4lle%252Bbei%252BBussen%252Bund%252BBahnen
- https://www.rnz.de/politik/suedwest_artikel,-Tarifkonflikt-Warnstreiks-sorgen-fuer-fahrtausfaelle-bei-bussen-und-bahnen-_arid,1458556.html
- https://www.die-neue-welle.de/warnstreiks-bei-bussen-und-bahnen-auch-avg-betroffen-1230911/
- https://www.rnf.de/baden-wuerttemberg-warnstreiks-bei-bussen-und-bahnen-bremsen-viele-pendler-aus-415248/
- https://bnn.de/karlsruhe/karlsruhe-stadt/streik-im-nahverkehr-karlsruhe-jetzt-wird-auch-am-mittwoch-gestreikt