13.11.2024
Tausende demonstrieren gegen Berliner Kulturkürzungen

Berliner Kulturszene demonstriert gegen drohende Sparpläne

Tausende Menschen aus der Berliner Kulturszene haben am Mittwoch vor dem Brandenburger Tor gegen geplante Kürzungen im Kulturetat der Hauptstadt demonstriert. Wie die Zeit berichtet, beteiligten sich zahlreiche Kulturinstitutionen, darunter Theater, Opernhäuser, Bibliotheken und Clubs, an dem Protest des Aktionsbündnisses „BerlinIstKultur“. Bekannte Schauspieler wie Lars Eidinger, Axel Prahl und Katharina Thalbach unterstützten die Demonstration.

Lars Eidinger performte einen Auszug aus Shakespeares „Hamlet“ und trug dabei eine grüne Strumpfmaske. Er erklärte gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa), damit symbolisieren zu wollen, wie es wäre, wenn Schauspieler nicht mehr da wären. Eidinger betonte die gravierenden Konsequenzen der geplanten Einsparungen und äußerte die Sorge, dass viele Kultureinrichtungen in die Insolvenz getrieben werden könnten. Ähnliche Befürchtungen wurden auch von der Clubcommission Berlin geäußert, die die Zukunft vieler Clubs in Gefahr sieht (Quelle: Zeit Online, 13.11.2024).

Katharina Thalbach zitierte in ihrer Rede den ehemaligen Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker, der Kultur als essentiell und nicht als Luxus bezeichnete. Das Grips-Theater performte ein Lied aus dem Musical „Linie 1“. Neben den Reden gab es auch Auftritte von Chören und Tänzern, die die Vielfalt der Berliner Kulturszene unterstrichen.

Die schwarz-rote Koalition plant milliardenschwere Einsparungen im Jahr 2025, über die derzeit beraten wird. Die Kulturszene befürchtet Kürzungen von bis zu zehn Prozent. Bereits im Oktober hatte sie mit einem Aktionstag auf die drohenden Konsequenzen aufmerksam gemacht. Für kommenden Dienstag ist ein Konzert gegen die Sparpläne geplant.

Die Polizei schätzte die Teilnehmerzahl zwischenzeitlich auf 1.000 Personen. Wie der rbb berichtet, gaben die Organisatoren die Zahl der Demonstrierenden mit mindestens 2.000 an. Zu den Teilnehmern gehörten unter anderem Vertreter der Staatsoper, der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten, der Volksbühne und der Clubcommission (rbb, 13.11.2024).

Berlins Kultursenator Joe Chialo (CDU) sprach sich laut rbb für Sparmaßnahmen mit Augenmaß aus. Es gehe nicht darum, sich gegen Kürzungen zu sperren, sondern diese so zu gestalten, dass der Kulturbereich nicht zusammenbricht und zukunftsfähig bleibt (rbb, 13.11.2024).

Die Clubkommission warnte vor einem massiven Club-Sterben. Eine Umfrage unter ihren Mitgliedern ergab, dass fast die Hälfte der Clubs aufgrund sinkender Besucherzahlen und steigender Kosten eine Schließung erwägt (rbb, 13.11.2024).

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