Der Gartenschläfer: 90.000 Euro für den Schutz des „Zorro“
Das Thüringer Umweltministerium stellt über 90.000 Euro für ein neues Projekt zum Schutz des Gartenschläfers bereit. Wie die ZEIT am 21. November 2024 berichtete, soll die vom Aussterben bedrohte Schlafmaus durch das Projekt der Umweltschutzorganisation BUND unterstützt werden. Die Finanzierung läuft vorerst bis Herbst 2025. Geplant sind Maßnahmen wie die Anlage von Feuchtstellen, die Pflanzung von Laubbäumen und früchtetragenden Sträuchern sowie das Anbringen von Nistkästen in den Lebensräumen des Gartenschläfers. Der BUND wird bei der Umsetzung eng mit ThüringenForst zusammenarbeiten.
Der Gartenschläfer, auch bekannt als „Zorro“ aufgrund seiner charakteristischen schwarzen Augenmaske, ist in Thüringen als „vom Aussterben bedroht“ eingestuft (Rote Liste Thüringens, 2021). Wie die Süddeutsche Zeitung am 21. November 2024 ebenfalls berichtete, war der nachtaktive Kleinsäuger, der entgegen seinem Namen im Wald lebt, 2023 in Deutschland Wildtier des Jahres. Thüringens Umweltminister Bernhard Stengele (Grüne) betonte, dass Deutschland mittlerweile über 10 Prozent des weltweiten Gartenschläferbestands beherbergt.
Das aktuelle Projekt ist nicht der erste Versuch, den Gartenschläfer zu schützen. Zwischen 2018 und 2024 lief bereits ein vom Bund gefördertes Forschungsprojekt des BUND, der Justus-Liebig-Universität Gießen und der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung. Wie der BUND auf seiner Webseite erläutert, konzentriert sich das Projekt „Spurensuche Gartenschläfer“ auf die Erforschung der Ursachen für den Rückgang der Bestände und die Entwicklung von Schutzmaßnahmen. Dabei wurde unter anderem festgestellt, dass der Gartenschläfer in Thüringen nur noch im Schiefergebirge vorkommt. Die Webseite des Projekts betont die Bedeutung von Citizen Scientists, die durch ihre Meldungen zur Erforschung des Gartenschläfers beitragen.
Der MDR Thüringen berichtete am 16. Februar 2023 über eine weitere Schutzaktion des BUND für den Gartenschläfer. Hierbei wurden ähnliche Maßnahmen wie die Pflanzung von Büschen und Bäumen zur Schaffung von Lebensräumen und Nahrungsquellen erwähnt. Der Artikel hebt hervor, dass der Gartenschläfer durch Trockenheit, Kahlschlag und Monokulturen in den Wäldern der Mittelgebirge besonders gefährdet ist.
Die Webseite www.gartenschlaefer.de informiert über die vielfältigen Schutzmaßnahmen, die bereits umgesetzt wurden, darunter Hecken- und Baumpflanzungen, die Anlage von Teichen und Steinhaufen sowie das Aufhängen von Nistkästen. Auch der Verzicht auf Pestizide spielt eine wichtige Rolle. Es wird betont, dass die Ursachen für den Rückgang der Gartenschläferbestände vielfältig sind und daher auch die Schutzmaßnahmen breit gefächert sein müssen.
Quellen:
- https://www.zeit.de/news/2024-11/21/ministerium-gibt-90-000-euro-fuer-schutz-des-gartenschlaefers
- https://www.sueddeutsche.de/wissen/nagetier-mit-zorro-maske-ministerium-gibt-90-000-euro-fuer-schutz-des-gartenschlaefers-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-241121-930-295398SACHSEN-ANHALT
- https://www.bund.net/themen/tiere-pflanzen/tiere/saeugetiere/gartenschlaefer/
- https://www.mdr.de/nachrichten/thueringen/naturschutz-gartenschlaefer-nabu-umwelt-100.html
- https://www.gartenschlaefer.de/aktuelles/