Über ein Jahr ist vergangen, seit ein Baugerüst auf einer Großbaustelle in der Hamburger Hafencity einstürzte und fünf Bauarbeiter in den Tod riss. Die Ermittlungen dauern an, doch die Staatsanwaltschaft wartet noch immer auf ein entscheidendes Gutachten, wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) in Hamburg berichtet. Der „Spiegel“ hatte zuvor über den ausstehenden Bericht berichtet. Quelle: ZEIT ONLINE
Der Unfall ereignete sich am 30. Oktober 2023 auf der Baustelle eines Luxus-Einkaufszentrums. Ein Baugerüst stürzte aus dem achten Obergeschoss in einen Fahrstuhlschacht. Vier Arbeiter starben noch am Unfallort, ein fünfter erlag später im Krankenhaus seinen schweren Verletzungen. Quelle: Stern
Wenige Tage vor dem Unglück hatte das Amt für Bauordnung und Hochbau die Baustelle kontrolliert. Dabei wurden diverse Mängel festgestellt, darunter fehlende Absturzsicherungen, ungeprüfte persönliche Schutzausrüstungen und unzureichender Schutz vor herabfallenden Gegenständen. Quelle: NDR Wie der NDR berichtet, waren seit Anfang 2022 bei insgesamt 23 Kontrollen immer wieder Mängel im Arbeitsschutz aufgedeckt worden, die teilweise erst nach mehrmaliger Aufforderung der Behörden behoben wurden.
Die andauernden Ermittlungen und das ausstehende Gutachten belasten die Angehörigen der Opfer, die weiterhin auf Aufklärung warten. Der NDR berichtete im Mai 2024 über die Familie eines der verstorbenen Arbeiter, die noch immer viele Fragen hat und auf Antworten wartet. Quelle: NDR Panorama 3
Während die Arbeiten auf anderen Teilen der Baustelle weitergehen, ist der Bereich um den Fahrstuhlschacht weiterhin gesperrt. Das Hamburger Abendblatt berichtete im November 2023, dass ein Gedenkort für die Opfer eingerichtet wurde. Quelle: Hamburger Abendblatt
Die Diskussionen über die Sicherheit auf Baustellen, insbesondere bei Großprojekten wie dem in der Hafencity, halten an. Auf dem Sifaboard, einem Forum für Sicherheits- und Gesundheitsschutzkoordinatoren, tauschen sich Experten über den Unfall und die möglichen Ursachen aus. Quelle: Sifaboard Auch die Frage nach der Verantwortung und den Kontrollmechanismen wird dort intensiv diskutiert.
Bis das Gutachten vorliegt und die Ermittlungen abgeschlossen sind, bleiben viele Fragen offen. Der Fall wirft ein Schlaglicht auf die Arbeitsbedingungen auf Großbaustellen und die Notwendigkeit, die Sicherheit der Arbeiter zu gewährleisten.