19.10.2024
Tödlicher Streit im Pariser Straßenverkehr: Radfahrer stirbt nach Konfrontation mit SUV-Fahrer

Ein tragischer Vorfall ereignete sich am Dienstagabend im Zentrum von Paris, bei dem ein 27-jähriger Radfahrer nach einem Streit mit einem SUV-Fahrer ums Leben kam. Wie die Staatsanwaltschaft mitteilte, wurde der 52-jährige Fahrer des Geländewagens noch am Unfallort festgenommen. Da Zeugenaussagen auf ein mutwilliges Überfahren hindeuten, ermittelt die Kriminalpolizei nun wegen Mordverdachts.

Der Unfall ereignete sich auf der Radspur einer belebten Straße. Laut einem Bericht des Lokalsenders BFM Paris soll der SUV-Fahrer dem Radfahrer beim Abbiegen den Weg abgeschnitten haben, wodurch dieser stürzte. Der Radfahrer sei daraufhin aufgestanden und habe wutentbrannt mit der Faust gegen die Motorhaube des SUV geschlagen. Als er seine Fahrt fortsetzen wollte, soll der SUV-Fahrer ihn gerammt und überrollt haben, wie die Zeitung „Le Parisien“ berichtet. Der Radfahrer erlitt einen Herzstillstand und konnte trotz des schnellen Eintreffens der Rettungskräfte nicht mehr wiederbelebt werden.

Die Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo, die sich seit Jahren für den Ausbau von Radwegen und -spuren in der französischen Hauptstadt einsetzt, reagierte bestürzt und forderte eine harte Bestrafung des Täters. „Es darf nicht sein, dass man mit 27 Jahren in Paris stirbt, weil man Fahrrad fährt“, sagte sie. Zum Zeitpunkt des Vorfalls soll sich laut Staatsanwaltschaft auch die minderjährige Tochter des Fahrers im Auto befunden haben.

Der zunehmende Radverkehr in Paris führt immer wieder zu gefährlichen Situationen im Straßenverkehr. Vor gut einem Jahr führte die Stadt einen Verhaltenskodex für den Straßenverkehr ein, um alle Verkehrsteilnehmer zu mehr Rücksichtnahme und gegenseitigem Respekt anzuhalten.

Erst Anfang Oktober hatte die Stadt Paris die Parkgebühren für SUVs für Besucher und Touristen verdreifacht, um der Umweltbelastung und dem Platzproblem durch die großen Fahrzeuge entgegenzuwirken. Die Stadt argumentierte, dass SUVs zu einer erhöhten Umweltverschmutzung beitragen, viel öffentlichen Raum beanspruchen und die Verkehrssicherheit gefährden.

Quelle: dpa/AFP, wie von der Frankfurter Allgemeinen Zeitung berichtet.

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