29.10.2024
Tuberkulosebekämpfung Zwischen Fortschritt Und Herausforderungen

Der Kampf gegen Tuberkulose: Erfolge und Herausforderungen

Im Kampf gegen die Tuberkulose gibt es laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) zwar Fortschritte, doch die Ziele für 2030 scheinen in weiter Ferne. Wie die Zeit (Zeit Online, 29.10.2024) berichtet, sank die Zahl der Tuberkulose-Toten im Jahr 2023 im Vergleich zum Vorjahr. Auch der Anstieg der Neuerkrankungen blieb gering. Trotz dieser ermutigenden Entwicklungen reicht das derzeitige Tempo nicht aus, um die Tuberkulose-Epidemie bis 2030 weltweit einzudämmen, wie von der Weltgemeinschaft angestrebt.

Tuberkulose als führende Todesursache

Die WHO geht davon aus, dass Tuberkulose im Jahr 2023 erneut die häufigste Todesursache unter den Infektionskrankheiten war, nachdem Covid-19 zwischenzeitlich diese traurige Spitzenposition eingenommen hatte. Peter Sands, Leiter des Globalen Fonds zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria, betont die Notwendigkeit konsequenten Handelns, um die Krankheit zu besiegen (Stern.de, 29. Oktober 2024). Er fordert erhöhte finanzielle Mittel für Test- und Behandlungsprogramme.

Langsamer Fortschritt im Kampf gegen die Krankheit

Das Ziel, die Todesfälle durch Tuberkulose von 2015 bis 2025 um 75 Prozent zu senken, wurde bislang deutlich verfehlt. Bis 2023 betrug der Rückgang lediglich 23 Prozent. Auch die angestrebte Reduktion der Neuerkrankungsrate um 50 Prozent bis 2025 liegt mit einem aktuellen Wert von 8,3 Prozent weit hinter den Erwartungen zurück. Die Europa-Region und Afrika verzeichnen mit Rückgängen von 27 bzw. 24 Prozent die besten Ergebnisse. Die Ukraine zählt innerhalb Europas zu den am stärksten betroffenen Ländern.

Globale Verteilung der Tuberkulosefälle

Im Jahr 2023 erkrankten weltweit 10,8 Millionen Menschen an Tuberkulose, im Vergleich zu 10,7 Millionen im Vorjahr. Mehr als die Hälfte der Fälle (56 Prozent) konzentrierte sich auf fünf Länder: Indien, Indonesien, China, die Philippinen und Pakistan. Die Zahl der Todesfälle sank weltweit von 1,32 Millionen auf 1,25 Millionen.

Übertragung und Behandlung von Tuberkulose

Tuberkulose wird durch Bakterien verursacht, die hauptsächlich die Lunge befallen. Die Übertragung erfolgt durch Tröpfcheninfektion beim Husten, Niesen oder Sprechen. Ohne Behandlung verläuft die Krankheit nach Angaben der WHO in etwa der Hälfte der Fälle tödlich (Geo.de). Eine vier- bis sechsmonatige Behandlung mit Antibiotika führt in rund 85 Prozent der Fälle zur Heilung.

Die Bedeutung konsequenter Behandlung

Eine inkonsequente oder zu kurze Behandlung kann zur Entstehung resistenter Bakterienstämme führen, gegen die gängige Antibiotika nicht mehr wirken. Dies erschwert den Kampf gegen die Krankheit zusätzlich und unterstreicht die Bedeutung einer korrekten und vollständigen Therapie (Sozialministerium.at).

Quellen:

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