19.10.2024
Ukrainische Drohnenangriffe auf Russland: Neue Eskalation im Konflikt

Krieg gegen die Ukraine: Russland wehrt ukrainische Drohnen nahe Moskau ab

In der Nacht zum Mittwoch hat das russische Militär in der Nähe der Hauptstadt Moskau einen massiven Drohnenangriff aus der Ukraine abgewehrt. Laut dem Bürgermeister von Moskau, Sergej Sobjanin, handelte es sich um einen der größten Angriffsversuche auf die Stadt, seit der Beginn des Konflikts. Die russischen Streitkräfte gaben an, insgesamt 45 ukrainische Drohnen abgefangen zu haben, wobei 11 davon auf dem Weg nach Moskau waren.

Einige der Drohnen stürzten im Bezirk Podolsk ab, der sich nur wenige Dutzend Kilometer südlich der Stadtgrenze befindet. Infolgedessen wurden die Flughäfen Wnukowo, Domodedowo und Schukowski aus Sicherheitsgründen vorübergehend geschlossen, wie die Flugaufsichtsbehörde Rosawiazija mitteilte. Diese Angriffe kommen zu einem Zeitpunkt, an dem die Ukraine seit längerer Zeit keine Drohnenangriffe mehr auf die russische Hauptstadt durchgeführt hatte. Im Jahr 2023 hatten sporadische Angriffe nur symbolische Schäden angerichtet.

Das russische Verteidigungsministerium berichtete zudem, dass in der Grenzregion Brjansk 23 Drohnen abgefangen wurden, wobei die Angaben nicht unabhängig überprüfbar sind. Am Nachmittag wurde auch in der nordrussischen Hafenstadt Murmansk Alarm geschlagen, was zur vorübergehenden Sperrung des Flughafens führte.

Ukrainische Angriffe auf russische Militärziele

Die Ukraine hat in den letzten Tagen verstärkt Angriffe auf russische Militärziele gemeldet. Ein Ziel der ukrainischen Angriffe war ein russisches Flugabwehrsystem S-300 im südrussischen Gebiet Rostow. Diese Systeme werden häufig von Russland für Angriffe auf ukrainische Bodenziele eingesetzt. Auch hier gab es keine unabhängige Bestätigung der ukrainischen Angaben.

Die Ukraine ist seit dem Beginn der russischen Invasion im Februar 2022 nahezu jede Nacht russischen Luftangriffen ausgesetzt, die unter anderem die kritische Energieinfrastruktur des Landes ins Visier nehmen. In der Nacht zum Mittwoch wurden Explosionen im westukrainischen Gebiet Chmelnyzkyj gemeldet, und in mehreren Landesteilen galt weiterhin Alarm.

Aktuelle Situation an der Front

Im Osten der Ukraine, insbesondere bei Pokrowsk, stehen die ukrainischen Truppen unter erheblichem Druck. Laut Militärangaben gab es allein am Dienstag 66 russische Sturmangriffe in diesem Bereich. Die Stadt Pokrowsk, die vor dem Krieg etwa 65.000 Einwohner zählte, ist strategisch wichtig für die ukrainischen Streitkräfte, da sie als Versorgungszentrum fungiert. Heftige Kämpfe wurden auch in der Nähe von Torezk gemeldet.

Im russischen Gebiet Kursk hingegen rücken ukrainische Truppen weiter vor. Das US-Institut für Kriegsstudien (ISW) berichtete, dass ukrainische Streitkräfte sich näher an die Kreisstadt Korenjewo vorkämpfen. Dies stellt einen bedeutenden Fortschritt für die Ukraine dar, da sie damit erstmals seit Beginn des Konflikts Bodenkämpfe auf russischem Territorium führt.

Auswirkungen auf die Zivilbevölkerung

Die anhaltenden Kämpfe und Luftangriffe haben erhebliche Auswirkungen auf die Zivilbevölkerung in beiden Ländern. In der Ukraine sind viele Menschen von den täglichen Angriffen betroffen, die nicht nur militärische Ziele, sondern auch zivile Infrastruktur treffen. Die russische Bevölkerung hingegen wird durch die Drohnenangriffe auf Moskau und andere Städte in eine neue Realität des Krieges gezwungen, die sie zuvor nicht in diesem Ausmaß erlebt hat.

Die Situation bleibt angespannt, und die kommenden Tage könnten entscheidend für den Verlauf des Konflikts sein. Sowohl die Ukraine als auch Russland scheinen entschlossen, ihre militärischen Ziele zu verfolgen, was zu weiteren Eskalationen führen könnte.

Die Berichterstattung über den Konflikt ist komplex und wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst, darunter militärische Strategien, geopolitische Überlegungen und die humanitären Auswirkungen auf die Zivilbevölkerung. Die internationale Gemeinschaft beobachtet die Entwicklungen aufmerksam und es bleibt abzuwarten, wie sich die Lage weiter entwickeln wird.

Die Informationen in diesem Artikel basieren auf Berichten der Deutschen Presse-Agentur (dpa) und anderen Nachrichtenquellen.

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