In der Downing Street kommt es zu einem bedeutenden Personalwechsel: Sue Gray, Stabschefin des britischen Premierministers Keir Starmer, hat ihren Rücktritt eingereicht. Wie die britische Nachrichtenagentur PA meldet, hatte Gray zuletzt für Schlagzeilen gesorgt, da sie einem Bericht der BBC zufolge ein höheres Gehalt als der Regierungschef selbst bezog. Darüber hinaus soll es seit einiger Zeit Spannungen innerhalb der Downing Street gegeben haben.
Gray erklärte ihren Schritt in einer Mitteilung, die der PA vorliegt, mit den Worten: „Mir ist in den vergangenen Wochen klar geworden, dass die vielen Kommentare über meinen Posten von der wichtigen Arbeit der Regierung ablenken könnten.“ Die ehemalige Spitzenbeamtin des Cabinet Office war seit etwa einem Jahr für Starmer tätig, zunächst als Oppositionsführer und seit Kurzem als Premierminister der sozialdemokratischen Labour-Partei.
Besondere Bekanntheit erlangte Gray durch ihre Leitung der internen Ermittlungen zur „Partygate“-Affäre, bei der es um illegale Feiern im Regierungssitz während des Corona-Lockdowns ging. Ihr Bericht über schwerwiegendes Führungsversagen trug maßgeblich zum Sturz des damaligen Premierministers Boris Johnson bei.
Wie die FAZ berichtet, gab es in der Downing Street jedoch auch kritische Stimmen, die Gray vorwarfen, sich de facto als Vize-Premierministerin zu sehen, die in jedes Thema eingebunden werden müsse. Laut BBC sorgte insbesondere ihr Gehalt für Unmut, das auf 170.000 Pfund (etwa 203.000 Euro) gestiegen sein soll. Starmer selbst erhält ein Jahresgehalt von 166.786 Pfund (199.000 Euro).
Sue Gray wird nun eine andere Position innerhalb der Regierung übernehmen. Ihr Nachfolger als Stabschef wird Starmers Berater Morgan McSweeney.
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