In Niedersachsen machen ukrainische Geflüchtete weiterhin Fortschritte bei der Integration in den Arbeitsmarkt. Wie die Zeit (https://www.zeit.de/news/2024-12/25/mehr-als-27-000-ukrainer-arbeiten-in-niedersachsen) unter Berufung auf die dpa meldet, hatten im September 2024 etwa 27.500 Ukrainerinnen und Ukrainer eine Beschäftigung in Niedersachsen. Davon waren rund 22.200 sozialversicherungspflichtig angestellt, was einem Anstieg von fast 7.200 im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Hinzu kommen ca. 5.300 geringfügig Beschäftigte, 800 mehr als im September 2023. Somit hat ungefähr jeder dritte erwachsene Ukrainer in Niedersachsen einen Arbeitsplatz.
Johannes Pfeiffer, Leiter der Regionaldirektion Niedersachsen-Bremen der Bundesagentur für Arbeit, bezeichnet diese Entwicklung als positiv, vor allem angesichts der derzeitigen wirtschaftlichen Herausforderungen. Er unterstrich, dass die Integration der Geflüchteten trotz der angespannten Situation auf dem Arbeitsmarkt gelingt.
Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) sieht Deutschland im europäischen Vergleich im Mittelfeld bei der Integration ukrainischer Geflüchteter. Er sieht Verbesserungsbedarf und kritisierte gegenüber der Deutschen Presse-Agentur, dass einige Arbeitgeber deutsche Sprachkenntnisse fordern, obwohl diese für die jeweilige Tätigkeit nicht unbedingt notwendig sind.
Die Anzahl der in Niedersachsen lebenden Ukrainer ist leicht angestiegen. Derzeit sind es knapp 113.000, etwa 1.000 mehr als im Vorjahr. Davon sind ungefähr 79.000 erwachsen. Der Anteil von Frauen und Mädchen unter den Geflüchteten beträgt rund 60 Prozent.
Im November 2024 besuchten rund 8.800 Ukrainerinnen und Ukrainer in Niedersachsen Integrationskurse, davon fast 2.900 einen berufsbezogenen Deutschkurs. Gleichzeitig verringerte sich die Zahl der arbeitslos gemeldeten Ukrainer um ca. 3.000 auf rund 17.800 im Vergleich zum Vorjahr.
Auch im Bildungswesen sind ukrainische Staatsangehörige beschäftigt. An niedersächsischen Schulen werden aktuell über 18.000 ukrainische Kinder und Jugendliche unterrichtet, hinzu kommen rund 2.900 an Berufsschulen. Etwa 500 Ukrainerinnen und Ukrainer arbeiten an den Schulen, darunter 71 als Lehrkräfte. Diese Angaben des Kultusministeriums beruhen auf freiwilligen Rückmeldungen der Schulen.
Innenministerin Daniela Behrens (SPD) erklärte, Niedersachsen habe 2022 überproportional viele Kriegsgeflüchtete aus der Ukraine aufgenommen. Diese „Überquote“ wird durch die Weiterleitung in andere Bundesländer abgebaut. Ukrainer, die ihre Familien nachholen oder bereits einen Arbeitsplatz in Niedersachsen haben, dürfen im Bundesland bleiben.
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