Nach den verheerenden Unwettern in der spanischen Mittelmeerregion Valencia hat die Regionalregierung weitreichende Verkehrsbeschränkungen angeordnet, um den Rettungskräften freie Bahn zu schaffen. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet, sind ab Samstag und für vorerst 48 Stunden nur noch Fahrten aus triftigem Grund auf den Hauptverkehrsstraßen rund um die betroffenen Gebiete gestattet. Diese Maßnahme wurde von Vicente Martínez Mus, dem zuständigen Beamten für Infrastruktur, angekündigt. Der Artikel in der Zeit vom 2. November 2024 betont die Notwendigkeit dieser Einschränkungen, um die Rettungsarbeiten effektiv durchführen zu können.
Die Unwetterkatastrophe hat Spanien schwer getroffen und die Zahl der Todesopfer steigt weiter an. Wie dpa meldet, liegt die Zahl der Toten mittlerweile bei 205. Viele Angehörige konnten sich bisher noch nicht von ihren Verstorbenen verabschieden. Die identifizierten und nicht identifizierten Opfer werden nach der Obduktion in die Feria de Valencia, das Messegelände der Regionalhauptstadt, überführt. Dort wurde eine provisorische Leichenhalle mit einer Fläche von 1.300 Quadratmetern eingerichtet.
Der Zugang zur Leichenhalle ist für Familienangehörige allerdings nicht gestattet, wie Nuria Montes, Mitglied der Regionalregierung, erklärte. "Der beste Ort für die Familien, um auf Nachrichten von ihren Angehörigen zu warten, ist zu Hause", so die Beamtin laut dpa. Diese Aussage stieß auf Kritik und wurde als mangelnde Empathie gewertet, woraufhin Montes sich entschuldigen musste. Nach wie vor werden zahlreiche Menschen vermisst.
Die Situation in den vom Unwetter betroffenen Gebieten im Osten und Süden Spaniens bleibt weiterhin angespannt. Die Bergungsarbeiten laufen auf Hochtouren, ganze Ortschaften sind von Schlamm bedeckt. Immer mehr Soldaten und freiwillige Helfer unterstützen die Rettungskräfte. Viele Orte sind weiterhin von der Außenwelt abgeschnitten und es mangelt an Lebensmitteln, Trinkwasser und wichtigen Hilfsgütern wie Schaufeln.
Auch der Bahnverkehr ist aufgrund der schweren Schäden an der Infrastruktur stark beeinträchtigt. Wie die Bahngesellschaft Renfe mitteilte, soll der Zugverkehr ab Samstag jedoch teilweise wieder aufgenommen werden. Zwei Nahverkehrslinien in der Region Valencia sowie der Hochgeschwindigkeitszug Euromed zwischen Valencia und Barcelona sollen ihren Betrieb wieder aufnehmen.
Die Trauer um die Opfer der Katastrophe muss angesichts der anhaltenden Notsituation vorerst in den Hintergrund treten. Die Priorität liegt auf den Rettungsarbeiten und der Versorgung der betroffenen Bevölkerung.
Quellen:
- Zeit Online: https://www.zeit.de/news/2024-11/02/vorrang-fuer-retter-valencia-schraenkt-strassenverkehr-ein
- dpa (Deutsche Presse-Agentur)