31.10.2024
Unwetterkatastrophe in Spanien Verwüstung und Kritik am Warnsystem

Die Zahl der Todesopfer durch die extremen Unwetter in Spanien ist auf mindestens 140 gestiegen, wie verschiedene Medien, darunter die Rheinische Post, berichten. Die besonders betroffene Region Valencia im Osten Spaniens erlebt eine der schwersten Unwetterkatastrophen seit Jahrzehnten. Sintflutartige Regenfälle haben innerhalb kürzester Zeit Straßen in reißende Flüsse verwandelt und ein Bild der Verwüstung hinterlassen. Wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, fiel mancherorts innerhalb eines Tages so viel Regen wie sonst in einem ganzen Jahr. Der Wetterdienst Aemet meldete in einigen Orten der Region Valencia bis zu 400 Liter pro Quadratmeter.

Die Rettungskräfte sind im Dauereinsatz, um Überlebende zu bergen und nach Vermissten zu suchen. Die genaue Zahl der Vermissten ist weiterhin unklar, doch es wird befürchtet, dass sie noch steigen könnte. Wie WELT berichtet, sind auch zahlreiche Fahrzeuge von den Wassermassen eingeschlossen worden und könnten weitere Opfer bergen. Auch das Militär ist in den besonders betroffenen Ortschaften Paiporta und Masanasa im Einsatz, um nach Vermissten zu suchen.

Die Unwetter haben nicht nur in Valencia, sondern auch in anderen Regionen am Mittelmeer, wie Andalusien und Murcia sowie Kastilien-La Mancha, schwere Schäden angerichtet. Zahlreiche Straßen und Häuser wurden überflutet, Autos und Bäume von den Wassermassen mitgerissen. Viele Menschen sind in ihren Häusern eingeschlossen und harren dort aus, bis Hilfe eintrifft.

Die Behörden stehen in der Kritik, die Bevölkerung nicht früh genug gewarnt zu haben. Wie El País berichtet, hatte der Wetterdienst Aemet bereits am Dienstagmorgen die höchste Warnstufe ausgerufen, doch die Warnungen des Zivilschutzes erreichten die Bevölkerung erst Stunden später, als die Flüsse bereits über die Ufer getreten waren. Dies führte dazu, dass viele Menschen trotz der Unwetter mit dem Auto unterwegs waren und dadurch in Gefahr gerieten. Die Süddeutsche Zeitung berichtet von einer Debatte über die Verantwortlichkeiten im Warnsystem.

Die spanische Regierung hat eine dreitägige Staatstrauer ausgerufen und den Betroffenen schnelle Hilfe beim Wiederaufbau zugesichert. Die EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat Spanien ebenfalls Unterstützung zugesagt und die Unwetterkatastrophe als weiteren Beleg für die Folgen des Klimawandels bezeichnet, wie RP Online berichtet. Die extrem hohen Wassertemperaturen im Mittelmeer in diesem Sommer haben die Bildung schwerer Herbstunwetter begünstigt.

Die Aufräumarbeiten in den betroffenen Gebieten werden voraussichtlich noch lange andauern. Die Schäden sind immens, und viele Menschen haben ihr Hab und Gut verloren. Die Unwetterkatastrophe in Spanien zeigt einmal mehr die verheerenden Auswirkungen von Extremwetterereignissen und die Notwendigkeit, sich auf die Folgen des Klimawandels vorzubereiten.

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