Nach den verheerenden Unwettern, die Spanien in den letzten Tagen heimgesucht haben, warnt der staatliche Wetterdienst Aemet vor weiteren schweren Regenfällen, insbesondere in der Region Valencia, die bereits stark von Überschwemmungen betroffen ist. Wie die FAZ berichtet, gilt für den Norden der Provinz Castellón die höchste Alarmstufe Rot. Aemet befürchtet bis zu 180 Liter Regen pro Quadratmeter in kurzer Zeit, was zu neuen Überschwemmungen führen könnte. Der Wetterdienst appelliert an die Bevölkerung, nicht in die betroffenen Gebiete zu reisen, außer es ist absolut notwendig. Auch für Valencia selbst gilt weiterhin eine Unwetterwarnung der Stufe Orange. Die Costa Nachrichten berichten, dass sich im Südwesten Andalusiens ein weiteres Unwetter zusammenbraut, für das ebenfalls Warnungen herausgegeben wurden.
Die aktuelle Situation in Valencia ist dramatisch. DerStandard berichtet von zahlreichen Toten und Vermissten. Die Rettungs- und Bergungsarbeiten laufen auf Hochtouren, werden aber durch die anhaltenden Regenfälle und die zerstörte Infrastruktur erschwert. Die FAZ berichtet, dass rund 1200 Menschen in ihren Fahrzeugen festsitzen und Tausende in Häusern und öffentlichen Gebäuden ausharren. Die Guardia Civil schätzt, dass allein in Valencia 5000 Fahrzeuge feststecken. Der Regierungschef der Region Valencia, Carlos Mazón, erklärte laut FAZ, dass die erste Phase der Rettungs- und Aufräumarbeiten abgeschlossen sei und alle Menschen, die auf Hausdächern ausgeharrt hatten, gerettet werden konnten. Die Suche nach Vermissten wird jedoch fortgesetzt.
Die Unwetter haben eine Spur der Verwüstung hinterlassen. Bilder und Videos in den sozialen Medien zeigen, wie Wassermassen Straßen in reißende Flüsse verwandeln und Autos mit sich reißen. Wie Merkur berichtet, wurden zahlreiche Straßen und Brücken zerstört, und der Flug- und Bahnverkehr ist stark beeinträchtigt. In Andalusien entgleiste ein Hochgeschwindigkeitszug, glücklicherweise ohne Verletzte. Der Tagesschau zufolge sind rund 115.000 Haushalte ohne Strom.
Die andauernden Regenfälle stellen die Einsatzkräfte vor große Herausforderungen. Der Express berichtet von „kriegsähnlichen Szenen“ und zitiert Anwohner, die die Situation als „Hölle“ beschreiben. Die spanische Regierung hat eine dreitägige Staatstrauer ausgerufen und den Betroffenen schnelle Hilfe beim Wiederaufbau zugesichert. Die EU hat ebenfalls Unterstützung angeboten, unter anderem durch das Copernicus-Satellitensystem zur Koordinierung der Rettungsteams.
Experten sehen einen Zusammenhang zwischen den extremen Wetterereignissen und dem Klimawandel. Der Express zitiert den Klimaforscher Niklas Höhne, der die Bilder aus Spanien als „erschreckend“ bezeichnet und betont, dass der Klimawandel eine Gefahr für die Menschheit darstellt. Er warnt vor immer stärkeren und häufigeren Regenfällen aufgrund der steigenden Temperaturen.
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