Aachen – Sieben Monate nach einem Brand im Aachener Klinikum mit einem Millionenschaden steht der Prozess gegen die mutmaßliche Täterin vor dem Abschluss. Wie die „Zeit“ berichtet, werden noch am heutigen Mittwoch die Plädoyers und das Urteil erwartet. Die Staatsanwaltschaft wirft der 66-jährigen Deutschen versuchten Mord vor.
Die Angeklagte hatte zugegeben, am 4. März an mehreren Stellen des Krankenhauses Feuer gelegt und sich anschließend in einem Raum verschanzt zu haben. Sie habe einen Polizeieinsatz provozieren und erschossen werden wollen, gab sie vor Gericht an. Laut Anklage wollte die Frau dem Krankenhaus mit dem Brand eine Lektion erteilen. Nach stundenlangem Nervenkrieg wurde sie von Schüssen ins Bein getroffen und überwältigt.
Der Brand richtete einen enormen Schaden an. Neben den Sachschäden in Höhe von über 25 Millionen Euro, entstanden dem Klinikum durch die unbrauchbaren Operationssäle weitere Millionenverluste.
Neben dem Strafmaß beschäftigt das Gericht auch die Frage nach der Schuldfähigkeit der Angeklagten. Eine Sicherungsverwahrung wird ebenfalls in Betracht gezogen. Die 66-Jährige gab an, seit ihrer Jugend Cannabis und seit Jahrzehnten synthetische Drogen zu konsumieren. Auch am Tattag soll sie unter Drogeneinfluss gestanden haben. Derzeit befindet sich die Frau in einer psychiatrischen Klinik. Im Falle einer Verurteilung droht ihr eine langjährige Haftstrafe.
Quelle: https://www.zeit.de/news/2024-10/11/brand-in-krankenhaus-gelegt-plaedoyers-und-urteil-erwartet