27.10.2024
Veränderte Zeichen Wandel der Mode in der rechtsextremen Szene

Die Zeiten, in denen Rechtsextremisten mit Bomberjacke, Springerstiefeln und Glatze ein eindeutiges Bild abgaben, sind vorbei. Die Szene hat sich ausdifferenziert, der Kleidungsstil ist vielfältiger und oft weniger auffällig geworden. Dennoch gibt es bestimmte Marken und Kleidungsstücke, die in der rechtsextremen Szene beliebt sind und als Erkennungszeichen dienen.

Von der Bomberjacke zum Holzfällerhemd

In den 1990er Jahren war die Kleidung rechtsextremer Menschen oft schwarz und martialisch. Springerstiefel, Bomberjacken und Glatzen prägten das Bild. Heute ist diese Ästhetik seltener geworden. „Die Radikalität ist aus dem öffentlichen Erscheinungsbild rechtsextremer Gruppen zurückgewichen, da sie nach außen hin abschreckt“, sagt Dirk Baier, Leiter des Instituts für Delinquenz und Kriminalprävention in Zürich.

Stattdessen setzen Rechtsextreme heute oft auf einen unauffälligeren Stil. „Rechts sein“ ist alltagstauglicher geworden, wie der Soziologe und Rechtsextremismusforscher Christoph Schulze erklärt. Die AfD, die sich als demokratische Partei inszeniert, hat zu dieser Entwicklung beigetragen. Für die Partei wäre es kontraproduktiv, wenn ihre Mitglieder sich offen aggressiv in Springerstiefeln und Bomberjacke kleiden würden.

Dennoch gibt es bestimmte Marken und Kleidungsstücke, die in der rechtsextremen Szene beliebt sind. Wie die F.A.Z. berichtet, gehören dazu beispielsweise:

- Thor Steinar - Erik & Sons - Label 23 - Consdaple

Diese Marken bedienen oft rechte Symbolik und Ideologie, beispielsweise durch die Verwendung von Runen, nordischer Mythologie oder Anspielungen auf die deutsche Geschichte.

Der Reiz des Verbotenen

Einige Marken, die bei Rechtsextremisten beliebt sind, sind nicht per se rechtsextrem, sondern werden von der Szene vereinnahmt. Dazu gehören beispielsweise Lonsdale und Fred Perry.

Lonsdale wurde in den 1990er Jahren von Rechtsextremisten getragen, da sich beim Tragen unter einer offenen Jacke die Buchstabenfolge „NSDA“ ergibt. Die Marke wehrte sich jedoch gegen diese Vereinnahmung und startete Kampagnen gegen Rassismus.

Fred Perry wurde in der rechtsextremen Szene populär, da die Marke Polohemden mit einem Lorbeerkranz als Emblem herstellt. Der Lorbeerkranz wurde von Rechtsextremisten als Symbol des Sieges interpretiert.

Beide Marken haben sich aktiv gegen die Vereinnahmung durch die rechtsextreme Szene gewehrt, beispielsweise durch die Unterstützung antirassistischer Projekte.

Fazit

Die Mode der Rechtsextremisten hat sich verändert. Der klassische Skinhead-Look ist seltener geworden, stattdessen setzen Rechtsextreme heute oft auf einen unauffälligeren Stil. Dennoch gibt es bestimmte Marken und Kleidungsstücke, die in der Szene beliebt sind und als Erkennungszeichen dienen.

Einige Marken, die bei Rechtsextremisten beliebt sind, sind nicht per se rechtsextrem, sondern werden von der Szene vereinnahmt. Diese Marken haben oft Schwierigkeiten, sich gegen diese Vereinnahmung zu wehren.

Quellen:

https://www.faz.net/aktuell/stil/trends-nischen/welche-modemarken-bei-rechtsextremisten-beliebt-sind-19994578.html

https://www.kas.de/de/web/extremismus/rechtsextremismus/rechtsextreme-dresscodes

https://www.dw.com/de/die-modemarken-der-neonazis/a-36444662

https://fashionchangers.de/gefaehrliche-aesthetik-rechtsextremismus-kleidung/

https://www.deutschlandfunknova.de/beitrag/kleidung-und-politik-die-modemarken-der-rechtsextremen

https://www.politische-bildung-brandenburg.de/themen/die-extreme-rechte/symbole-und-kennzeichen/mode

https://www.deutschlandfunkkultur.de/fred-perry-und-lonsdale-wie-sich-zwei-modemarken-gegen-100.html

https://aktionsbuendnis-brandenburg.de/rechte-modemarken/

https://www.belltower.news/marken-die-bei-neonazis-beliebt-sind-51358/

Weitere
Artikel