22.12.2024
Volkswagens Kurskorrektur Zwischen Kosten und Elektromobilität

Volkswagen: Transformation inmitten von Herausforderungen

Der Volkswagen-Konzern befindet sich in einem tiefgreifenden Wandel. Kostensenkungen, Anpassungen der Produktionskapazitäten und der Übergang zur Elektromobilität bestimmen die aktuelle Agenda. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) am 22.12.2024 berichtete, erläuterte VW-Chef Oliver Blume in einem Interview die Notwendigkeit dieser Maßnahmen. Die mit Betriebsrat und IG Metall erzielte Einigung auf ein Sparpaket sei ein positives Signal und richtungsweisend für die Zukunft, so Blume gegenüber der FAZ. Der Abbau von Überkapazitäten an deutschen Standorten ermögliche wettbewerbsfähige Produktion und sichere langfristig Arbeitsplätze.

Die Kostensenkungen, die laut FAZ mittelfristig über 15 Milliarden Euro jährlich betragen sollen, werden durch verschiedene Maßnahmen realisiert, darunter die Reduzierung der Arbeitskosten, strukturelle und produktionsbezogene Anpassungen sowie eine veränderte Werkebelegung. Volkswagen sei derzeit überinvestiert und produziere mehr Fahrzeuge und Teile als nachgefragt, erklärte Blume im Interview mit der FAZ. Die vereinbarte Reduzierung der Produktionskapazität um etwa 730.000 Fahrzeuge entspreche der Produktionsmenge von zwei bis drei großen Werken. Der geplante Stellenabbau von über 35.000 Mitarbeitern bis 2030 solle sozialverträglich umgesetzt werden.

Volkswagen steht vor vielschichtigen Herausforderungen. Neben den Kosten muss der Konzern die Elektromobilität vorantreiben und die CO2-Ziele erreichen. Blume betonte im FAZ-Interview die hohen Anforderungen der CO2-Ziele und plädierte für eine realistischere Einschätzung der EU-Regulierung, da der Umstieg auf Elektromobilität langsamer verlaufe als prognostiziert. Neben dem Produktangebot seien die Ladeinfrastruktur, erschwingliche Energiepreise und attraktive Förderprogramme entscheidend für den Erfolg der Elektromobilität.

Die finanzielle Lage des Konzerns ist angespannt. Wie das Handelsblatt am 01.08.2024 berichtete, verdiente Volkswagen im ersten Halbjahr 2024 deutlich weniger als im Vorjahreszeitraum. Finanzchef Arno Antlitz bezeichnete die Rendite als unzureichend. Konzernchef Blume unterstrich den hohen Arbeitsaufwand, der noch vor dem Unternehmen liege. Die von Blume vorangetriebene Transformation des Konzerns ist eine gewaltige Aufgabe.

Die Geschichte von Volkswagen ist von Erfolgen und Krisen geprägt. Bereits im Jahr 2012, wie die Zeit Online am 12.03.2012 berichtete, äußerte sich der damalige VW-Chef Martin Winterkorn zurückhaltend zu den Erwartungen für das laufende Jahr und betonte den hohen Arbeitsaufwand. Auch damals stand der Konzern vor großen Herausforderungen, wie der Integration von Porsche und der Anpassung an die veränderten Marktbedingungen.

Volkswagen hatte immer wieder mit Schwierigkeiten zu kämpfen. Wie der Blick am 12.03.2017 in einem Interview mit dem damaligen VW-Chef Matthias Müller berichtete, führte Müller den Konzern durch die Dieselkrise. Er sprach von der Verantwortung für über 600.000 Mitarbeiter und der Notwendigkeit eines Kulturwandels.

Die Digitalisierung stellt eine weitere große Herausforderung für die Automobilbranche dar. Wie das Handelsblatt in einem Interview mit dem ehemaligen VW-Chef Herbert Diess berichtete, sei die Digitalisierung revolutionär. Software werde zum zentralen Bestandteil des Autos.

Die Welt veröffentlichte am 04.07.2016 ein Interview mit Matthias Müller, in dem er über die milliardenschwere Bewältigung des Dieselskandals, abgeschaffte Privilegien für Vorstandsmitglieder und die Gefahren des deutschen Populismus sprach. Müller betonte die Bedeutung von Veränderungen im Unternehmen und die Notwendigkeit, sich auf die Zukunft der Mobilität vorzubereiten.

Die vom Manager Magazin am 22.09.2015 zusammengetragenen Aussagen von Martin Winterkorn erlauben einen Einblick in die Denkweise des ehemaligen VW-Chefs. Seine Aussagen zu Qualität und Verantwortung erscheinen im Kontext des Abgasskandals in einem neuen Licht.

Volkswagen steht vor einer komplexen Zukunft. Die Bewältigung der aktuellen Herausforderungen und der erfolgreiche Übergang zur Elektromobilität sind entscheidend für den langfristigen Erfolg des Konzerns.

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