Der ARD-Film "Lebensader Autobahn", moderiert von Hubertus Meyer-Burckhardt und am 22. Dezember ausgestrahlt, untersucht die Geschichte und Bedeutung des deutschen Autobahnnetzes, des größten Bauwerks Deutschlands. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung (F.A.Z.) berichtet, dass der Film, mit Buch und Regie von Ulf Thomas, die 13.200 Kilometer lange Strecke als faszinierendes Symbol der Unabhängigkeit und Mobilität für Mensch und Güter darstellt. Meyer-Burckhardt betont dabei laut F.A.Z. vor allem die positiven Aspekte der Autobahn.
Der NDR bezeichnet die Autobahn in einem Beitrag zur Sendung als "heilig" und touristische Attraktion. Mit ihren Abmessungen – 13.200 Kilometer Länge, durchschnittlich 60 Meter Breite und etwa 80 Zentimeter Fahrbahnstärke – sei sie das größte Bauwerk Deutschlands. Der Film erzählt laut NDR die Geschichte der Autobahn und geht auch auf den zunehmenden Widerstand gegen neue Bauprojekte ein.
Die F.A.Z. bemerkt, dass der Film zwar Kritiker des Autobahnausbaus zeigt, diese aber eher marginal behandelt. Themen wie Klimaschutz, Umweltschutz, Entschleunigung und Kosten würden nicht in den Vordergrund gerückt. Stattdessen konzentriere sich der Film auf die verschiedenen Facetten des Autobahn-Biotops: Parkplätze, Tankstellen, Raststätten, Autobahnkirchen, Polizeistationen und Autobahnmeistereien. Meyer-Burckhardt besucht diese Orte und interviewt Verkehrsexperten.
Im Zentrum des Films steht die Geschichte der Autobahn. Wie die F.A.Z. berichtet, wird im Gespräch mit Historikern die Legende widerlegt, die Autobahn sei eine Erfindung der Nationalsozialisten. Hitler habe vielmehr die bereits vorhandenen Pläne des Vereins HaFraBa (Hansestädte-Frankfurt-Basel) aufgegriffen und unter Fritz Todt realisiert. Der Film veranschaulicht dies mit Archivmaterial.
Laut WDR-Programmvorschau präsentiert der Film "Geschichten rund um den Streit rechts und links der Fahrbahnen, von menschlichen Schicksalen, von einer zum Teil beeindruckenden Architektur sowie von vielen Propaganda-Lügen während der Nazizeit". Ausgehend von Projekten der 1920er Jahre, wird die Geschichte der Autobahn nachgezeichnet, einschließlich der ersten "Kraftwagenstraße" unter Konrad Adenauer. Der Film thematisiert auch den heutigen Zustand der Autobahn als Transitland Nummer eins in Europa und den damit verbundenen Sanierungsstau.
Die Süddeutsche Zeitung lobt die Dokumentation und hebt die Darstellung der Autobahn als Lebensader und gleichzeitig Todbringer hervor. Der Film erzähle die Geschichte der Autobahn anhand von Spielszenen aus verschiedenen Epochen. Die SZ erwähnt auch Persönlichkeiten, die im Film vorkommen, wie die Rennfahrerin Sophia Flörsch, den ESC-Experten Peter Urban und den Komiker Atze Schröder.
"Lebensader Autobahn" bietet einen umfassenden Einblick in die Geschichte, Bedeutung und die Herausforderungen des deutschen Autobahnnetzes. Der Film zeigt die Autobahn als komplexes Phänomen, das weit über seine Funktion als Verkehrsweg hinausgeht und die deutsche Gesellschaft vielfältig prägt.