19.10.2024
Wachsendes Gesundheitsrisiko durch extreme Hitze in Deutschland
Wetter: Hitze macht jedem Vierten zu schaffen

Wetter: Hitze macht jedem Vierten zu schaffen

Die steigenden Temperaturen in Deutschland haben in den letzten Jahren nicht nur das Wetter verändert, sondern auch die Gesundheit und das Wohlbefinden vieler Menschen beeinträchtigt. Laut einer aktuellen Studie der DAK-Gesundheit, die von dem Meinungsforschungsinstitut Forsa durchgeführt wurde, haben bereits rund 25 Prozent der Bevölkerung gesundheitliche Probleme aufgrund extremer Hitze erfahren. Besonders betroffen sind ältere Menschen, in der Altersgruppe über 60 Jahren berichteten sogar 33 Prozent von entsprechenden Beschwerden.

Gesundheitsfolgen der Hitze

Die gesundheitlichen Probleme, die durch hohe Temperaturen verursacht werden, sind vielfältig. Abgeschlagenheit, Kreislaufprobleme und Schlafstörungen sind die häufigsten Beschwerden. Die Umfrage zeigt, dass 76 Prozent der Betroffenen unter Erschöpfung leiden, gefolgt von 66 Prozent mit Kreislaufproblemen und 59 Prozent, die Schlafstörungen angeben. Diese Symptome können nicht nur die Lebensqualität der Betroffenen beeinträchtigen, sondern auch zu ernsthaften gesundheitlichen Komplikationen führen, wenn sie unbehandelt bleiben.

Ärztebesuche und deren Vermeidung

Interessanterweise gaben nur 5 Prozent der Befragten an, aufgrund ihrer Hitzebeschwerden einen Arzt aufgesucht zu haben. Weitere 16 Prozent räumten ein, dass sie auf einen Besuch in der Arztpraxis verzichtet hätten, obwohl sie sich im Nachhinein besser beraten lassen hätten. Dies könnte darauf hindeuten, dass viele Menschen die Schwere ihrer Symptome unterschätzen oder glauben, dass sie ohne medizinische Hilfe auskommen können.

Angst vor der Zukunft

Die Sorgen über die zukünftigen Auswirkungen des Klimawandels und die Zunahme von Hitzewellen sind bei der Bevölkerung weit verbreitet. 61 Prozent der Befragten äußerten große oder sehr große Sorgen über die weitere Entwicklung. Besonders junge Menschen im Alter zwischen 18 und 29 Jahren sind alarmiert, 23 Prozent haben sehr große Ängste. Im Gegensatz dazu sind nur 12 Prozent der über 60-Jährigen stark besorgt.

Maßnahmen zur Hitzeprävention

In Anbetracht der alarmierenden Zahlen plädiert DAK-Vorstandschef Andreas Storm für einen Ausbau der Hitzepräventionsmaßnahmen in Deutschland. Er betont, dass bereits einige Maßnahmen ergriffen wurden, aber weitere Schutzpläne notwendig sind, insbesondere für vulnerable Gruppen wie Kinder, kranke Menschen und ältere Personen. Storm empfiehlt auch, dass mehr Hitzeschutzmaßnahmen an Arbeitsplätzen eingeführt werden sollten, um die Gesundheit der Arbeitnehmer zu gewährleisten.

Berufsgruppen im Fokus

Bestimmte Berufsgruppen sind besonders stark von den Auswirkungen extremer Hitze betroffen. Eine Umfrage ergab, dass 89 Prozent der Befragten der Meinung sind, dass Handwerksberufe, der Bau und andere Berufe mit schwerer körperlicher Arbeit erheblich unter Hitzewellen leiden. Zudem wird der Pflegebereich in Alten- und Pflegeeinrichtungen zunehmend als anfällig angesehen, wobei 80 Prozent der Befragten diese Ansicht teilen. Auch die medizinische Versorgung in Krankenhäusern wird von mehr als der Hälfte der Befragten als gefährdet wahrgenommen.

Die Situation in der Pflege

Eine besondere Aufmerksamkeit gilt der Situation von Pflegekräften. In der Umfrage zeigten 49 Prozent der befragten Pflegekräfte an, dass sie unter den Auswirkungen von Hitze stark leiden, was mehr als doppelt so hoch ist wie der Durchschnitt in anderen Berufszweigen. Diese Daten verdeutlichen die Dringlichkeit, spezifische Maßnahmen zur Unterstützung von Pflegekräften und anderen stark betroffenen Berufsgruppen zu entwickeln.

Schlussfolgerung

Die Ergebnisse der Studie verdeutlichen die wachsenden Herausforderungen, die durch steigende Temperaturen und Hitzewellen entstehen. Es ist wichtig, dass sowohl die Gesellschaft als auch die Gesundheitsbehörden die notwendigen Maßnahmen ergreifen, um die Bevölkerung zu schützen und das Bewusstsein für die Gefahren extremer Hitze zu schärfen. Die Implementierung effektiver Hitzeschutzmaßnahmen und die Verbesserung der gesundheitlichen Versorgung sind entscheidend, um die negativen Auswirkungen der Hitze auf die Gesundheit der Menschen zu reduzieren.

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