Rumäniens höchstes Gericht hat die Präsidentschaftswahl für ungültig erklärt und eine vollständige Wiederholung angeordnet. Grund dafür ist laut Deutscher Presse-Agentur (dpa) ein "aggressiver russischer hybrider Angriff" auf das Land während des Wahlkampfs. Die Zeit weist darauf hin, dass diese dpa-Meldung automatisiert übernommen und nicht redaktionell bearbeitet wurde.
Im Mittelpunkt der Anschuldigungen steht der rechtsextreme Kandidat Calin Georgescu, der die erste Wahlrunde überraschend für sich entscheiden konnte. Obwohl Georgescu, laut tagesschau.de, zuvor nur einstellige Umfragewerte verzeichnete, legen Geheimdienstinformationen, die unter anderem von der ARD veröffentlicht wurden, nahe, dass er über die Plattform TikTok mittels koordinierter Accounts, Algorithmen und bezahlter Werbung massiv unterstützt wurde. Auch Bild.de berichtet über die mutmaßliche Wahlmanipulation und die daraus resultierenden Proteste in Bukarest. Georgescu gilt als Bewunderer des russischen Präsidenten Wladimir Putin.
Die geplante Stichwahl zwischen Georgescu und seiner Mitte-Rechts-Konkurrentin Elena Lasconi wurde abgesagt. Das Handelsblatt erinnert daran, dass bereits bei der vorangegangenen Parlamentswahl rechtsextreme, russlandfreundliche Parteien beachtliche Erfolge erzielten. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) berichtet von Demonstrationen in Bukarest, bei denen Tausende für die pro-europäische Kandidatin Lasconi und gegen die mutmaßliche Wahlbeeinflussung auf die Straße gingen.
Der Zeitpunkt der Neuwahl ist noch offen. Die rumänische Regierung muss nun einen neuen Termin bestimmen. Auch Frankreich.de berichtet über die Annullierung der Wahl und den mutmaßlichen russischen Einfluss.
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