19.10.2024
Wasserstoffspeicherung in Ostfriesland: Unipers Weg zur nachhaltigen Energiezukunft

Energiewende: Uniper testet Wasserstoffspeicher in Ostfriesland

Der Energiekonzern Uniper hat in der Gemeinde Krummhörn im Landkreis Aurich einen bedeutenden Schritt in Richtung einer nachhaltigen Energiezukunft unternommen. In einem ehemaligen Salzstock wird ein unterirdischer Wasserstoffspeicher getestet, der eine Kapazität von 3.000 Kubikmetern aufweist. Dieses Projekt ist Teil der Bemühungen, die Wasserstoffwirtschaft in Deutschland voranzutreiben und die Herausforderungen der Energiewende zu bewältigen.

Hintergrund und Bedeutung des Projekts

Wasserstoff gilt als ein zentraler Energieträger in der zukünftigen CO2-neutralen Wirtschaft. Er kann nicht nur als Energieträger, sondern auch als Rohstoff in der Industrie eingesetzt werden. Angesichts der steigenden Nachfrage nach Wasserstoffspeichern in Deutschland ist das Projekt von Uniper von großer Bedeutung. Der Konzern, der während der Energiekrise verstaatlicht wurde, sieht sich als Vorreiter beim Aufbau einer europäischen Wasserstoffwirtschaft.

Details zum Wasserstoffspeicher

Der Wasserstoffspeicher in Krummhörn befindet sich in einer Tiefe von etwa 1.700 Metern. Die Kaverne hat eine Höhe von etwa 30 Metern und einen Durchmesser von 16 Metern. Die Lage des Speichers ist strategisch günstig, da in der Nähe das geplante Wasserstoffpipeline-Kernnetz vorbeiführen soll, was den Transport des gespeicherten Wasserstoffs erleichtert.

Testphase und Finanzierung

Die Testphase des Projekts ist auf zwei Jahre angelegt. Während dieser Zeit wird Uniper untersuchen, wie die eingesetzten Materialien und Technologien mit Wasserstoff umgehen. Insbesondere werden die Standfestigkeit der Rohre, Pumpen und Ventile sowie die allgemeine Dichtheit des Systems überprüft. Das Land Niedersachsen unterstützt das Projekt mit mehr als zwei Millionen Euro, was die Bedeutung der Initiative unterstreicht.

Erstbefüllung und zukünftige Pläne

Die Erstbefüllung des Wasserstoffspeichers ist für Ende September 2024 geplant. Dabei wird „grüner“ Wasserstoff verwendet, der von verschiedenen Herstellern mit Tankwagen angeliefert wird. Sollte sich die Wasserstoffspeicherung als wirtschaftlich rentabel erweisen, plant Uniper, die Kaverne für eine kommerzielle Nutzung zu vergrößern. Die dafür notwendigen Aussolungsarbeiten könnten drei bis fünf Jahre in Anspruch nehmen und Kosten zwischen 350 und 500 Millionen Euro verursachen.

Erweiterungsmöglichkeiten

Uniper besitzt in dem Salzstock noch drei weitere Kavernen, die zuvor als Erdgasspeicher genutzt wurden. Diese könnten ebenfalls für die Wasserstoffspeicherung umgebaut werden. Zudem besteht die Möglichkeit, bis zu sechs neue Kavernen in der Region zu errichten. Insgesamt plant Uniper bis 2030 die Entwicklung von Salzkavernen mit einer Speicherkapazität von bis zu 600 Gigawattstunden Wasserstoff.

Vergleich mit anderen Initiativen

Uniper ist nicht das einzige Unternehmen, das sich mit der Wasserstoffspeicherung beschäftigt. Der Oldenburger Energiekonzern EWE testet bereits seit einiger Zeit in einer Kaverne in Rüdersdorf bei Berlin, wie Wasserstoffspeicher effizient betrieben werden können. Diese Initiativen zeigen das wachsende Interesse an Wasserstoff als Schlüsseltechnologie für die Energiewende.

Schlussfolgerung

Das Projekt von Uniper in Ostfriesland stellt einen wichtigen Schritt in der Entwicklung der Wasserstoffwirtschaft dar. Die Ergebnisse der Testphase könnten nicht nur für Uniper, sondern auch für die gesamte Branche von Bedeutung sein. Angesichts der Herausforderungen der Energiewende und der Notwendigkeit, CO2-Emissionen zu reduzieren, könnte die erfolgreiche Implementierung von Wasserstoffspeichern eine Schlüsselrolle in der zukünftigen Energieversorgung spielen.

Quellen: - FAZ - NDR - MZ - Kölner Stadt-Anzeiger - Mindener Tageblatt

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