Die Grünen-Politikerin Ekin Deligöz hat bekannt gegeben, dass sie bei der kommenden Bundestagswahl im Jahr 2025 nicht mehr antreten wird. Dies wurde von ihrem Bundestagsbüro auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur (dpa) bestätigt. Deligöz, die seit 1998 Mitglied des Bundestages ist, wird somit nach 27 Jahren Parlamentszugehörigkeit ihren Rückzug aus der politischen Arena bekannt geben.
In einem Brief an ihre Partei erläuterte die 53-Jährige ihre Entscheidung, die von der «Südwest Presse» und der «Augsburger Allgemeinen» aufgegriffen wurde. Deligöz betonte, dass ihre Beweggründe rein persönlicher Natur seien und dass eine vor einigen Monaten bei ihr diagnostizierte seltene Autoimmunerkrankung nicht der ausschlaggebende Grund für ihren Rückzug sei. Vielmehr habe sie den Wunsch, in ihrem erlernten Beruf als Verwaltungswissenschaftlerin zurückzukehren, um sich mit Themen wie Verwaltungsmodernisierung, Management und Bürokratieabbau zu beschäftigen.
„Ich bin gespannt, was noch an Neuem entstehen kann. Dazu aber muss man auch loslassen können“, erklärte Deligöz. Sie äußerte, dass mit weiteren vier Jahren im Bundestag der Zug vermutlich abgefahren wäre und dass sie nun bereit sei, neue Wege zu gehen.
Ekin Deligöz wurde 1971 im türkischen Tokat geboren und wanderte 1979 mit ihrer alleinerziehenden Mutter nach Schwaben, südlich von Ulm, aus. Nach ihrem Studium in Konstanz und Wien heiratete sie einen Schwaben und erhielt 1997 die deutsche Staatsbürgerschaft. Seit ihrer Wahl in den Bundestag im Jahr 1998 hat sie für die Grünen unter anderem im Familien- und Haushaltsausschuss gearbeitet. Seit Dezember 2021 ist sie zudem Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesfamilienministerium.
Die nächste Bundestagswahl ist für den 28. September 2025 angesetzt. In der politischen Landschaft Deutschlands gibt es bereits Diskussionen über mögliche Koalitionen, wobei die Grünen offen für Gespräche mit der CDU sind. Deligöz' Rückzug könnte auch Auswirkungen auf die strategische Ausrichtung ihrer Partei haben, da sie eine erfahrene Stimme innerhalb der Grünen war.
Deligöz' Entscheidung, sich aus der aktiven Politik zurückzuziehen, wird von vielen als Verlust für die Grünen angesehen, da sie über viele Jahre hinweg eine zentrale Rolle in der politischen Arbeit der Partei gespielt hat. Ihre Expertise in Verwaltungsfragen und ihre Erfahrungen im Bundestag könnten in der Zukunft fehlen, während die Grünen sich auf die Herausforderungen der kommenden Wahlperiode vorbereiten.
In den letzten Jahren hat Deligöz sich besonders für die Belange von Familien und sozialen Themen eingesetzt. Ihr Rückzug könnte auch für die Wähler, die ihre politischen Ansichten und ihre Arbeit schätzten, eine bedeutende Veränderung darstellen.
Die politischen Reaktionen auf Deligöz' Rückzug sind bislang gemischt, wobei einige Parteikollegen ihr für ihre langjährige Arbeit danken und ihr alles Gute für die Zukunft wünschen. Die Herausforderungen, die die Grünen in der nächsten Legislaturperiode erwarten, könnten durch den Verlust einer so erfahrenen Politikerin verstärkt werden.
Insgesamt wird Ekin Deligöz' Entscheidung, sich aus der Bundestagswahl 2025 zurückzuziehen, als ein bedeutender Schritt in ihrer politischen Karriere angesehen. Die genauen Auswirkungen auf die Grünen und die politische Landschaft Deutschlands werden sich in den kommenden Monaten zeigen.
Quellen: Zeit Online, Schwäbische Zeitung, Regional Heute.
