21.10.2024
Bayerische Ernährungsstudie zeigt Wandel der Essgewohnheiten

Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder ist bekannt für seine Liebe zu traditionellen Wurstspezialitäten wie Weißwürsten, Wienerle und Nürnberger Rostbratwürsten, die er gerne auf Social Media präsentiert. Doch wie die Bayerische Ernährungsstudie zeigt, teilen immer weniger Bayern seine Leidenschaft für Fleisch und Wurst. Wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, essen die Bayern im Vergleich zu vor 20 Jahren rund 30 Prozent weniger Fleisch. Dieser Trend zeigt sich besonders deutlich beim Wurstkonsum.

Die Bayerische Ernährungsstudie, die vom Kompetenzzentrum für Ernährung sowie Forschern verschiedener bayerischer Universitäten durchgeführt wurde, untersuchte die Ess- und Trinkgewohnheiten, das Aktivitätsniveau und den Gesundheitszustand der bayerischen Bevölkerung. Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass sich die Einstellung der Bayern zu Ernährung und Nachhaltigkeit wandelt.

So ist Wasser mit 1,4 Litern pro Kopf und Tag zum beliebtesten Getränk der Bayern aufgestiegen. Der Konsum von gesüßten Erfrischungsgetränken, Bier und Wein ist hingegen rückläufig. Dieser Wandel ist durchaus positiv zu bewerten, da zuckerhaltige Getränke als ein Hauptrisikofaktor für Diabetes gelten.

Dennoch gibt es auch Herausforderungen: Die Bayern essen zu wenig Ballaststoffe und zu viel Salz. Trotz des rückläufigen Trends liegt der Verzehr von Fleisch und Fleischwaren immer noch über den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung.

Die bayerische Staatsministerin für Ernährung und Landwirtschaft, Michaela Kaniber (CSU), betonte bei der Vorstellung der Studie, dass Ernährung ein emotionales Thema sei, das sowohl Genuss und Selbstdarstellung als auch politische Dimensionen umfasse. Die Studie liefere jedoch Fakten statt Mythen und zeige, dass die Menschen bewusster essen und trinken und sich mehr für regionale und biologische Lebensmittel interessieren.

Obwohl die Studie einen Anstieg bei der vegetarischen und veganen Ernährung verzeichnet, betonte Kaniber, dass diese Ernährungsformen in Bayern weiterhin eine Nische darstellen. Sie selbst wolle sich nicht vorschreiben lassen, noch weniger Fleisch zu essen, wie es die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt.

Die Ministerin sieht die Ergebnisse der Studie als Bestätigung der bayerischen Politik, die regionale und ökologische Lebensmittel fördert. So investiert der Freistaat beispielsweise 120 Millionen Euro in den Ausbau des Ökolandbaus.

Die Bayerische Ernährungsstudie liefert wichtige Erkenntnisse über die sich wandelnden Essgewohnheiten der Bayern. Sie zeigt, dass die Menschen bewusster mit ihrer Ernährung umgehen und sich zunehmend für regionale und biologische Lebensmittel entscheiden. Dennoch gibt es auch Herausforderungen, wie den zu hohen Konsum von Salz und den vergleichsweise niedrigen Anteil an Ballaststoffen in der Ernährung.

Source: https://www.sueddeutsche.de/bayern/ernaehrung-bayern-wurst-soeder-bio-wasser-lux.MKzfahGNd6pFFXCXXbNQfC

Weitere Quellen:

  • https://www.bmel.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/DE/2023/124-ernaehrungsbericht.html
  • https://www.aok.de/pk/magazin/nachhaltigkeit/nachhaltige-ernaehrung/nachhaltig-und-regional-gut-fuer-mich-und-die-umwelt/
  • https://www.umweltbundesamt.de/umwelttipps-fuer-den-alltag/essen-trinken/klima-umweltfreundliche-ernaehrung
  • https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/lebensmittel/nachhaltige-ernaehrung
  • https://www.geo.de/wissen/ernaehrung/warum-bio-kost-nicht-automatisch-gesuender-ist-30175946.html
  • https://www.bund-naturschutz.de/oekologisch-leben/essen-und-trinken/weniger-fleisch-essen
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