19.10.2024
Schäden durch Starkregen in Berliner Stadtbibliothek und die Folgen für die Gemeinschaft
Schäden durch Starkregen: Nach Wasser in Stadtbibliothek: «Einigermaßen Glück gehabt»

Schäden durch Starkregen: Nach Wasser in Stadtbibliothek: «Einigermaßen Glück gehabt»

In der letzten Zeit haben extreme Wetterereignisse in Deutschland an Intensität zugenommen. Ein besonders prägnantes Beispiel dafür ist der Wasserschaden, der vor etwa drei Wochen in der Zentral- und Landesbibliothek (ZLB) in Berlin-Mitte auftrat. Nach einem heftigen Starkregen trat Wasser in das Magazin der Bibliothek ein, was zu einem erheblichen Schaden an den Beständen führte.

Die Ursachen des Schadens

Die ZLB berichtete, dass ein Regenwasserrohr geplatzt war, wodurch innerhalb kurzer Zeit ein etwa 1000 Quadratmeter großes Magazin überflutet wurde. Das Wasser stand bis zu zehn Zentimeter hoch und reichte bis an die Unterkante der Magazinregale. Die Schäden resultierten primär aus Spritzwasser und der erhöhten Luftfeuchtigkeit, die sowohl die Bücher als auch andere Medien gefährdeten.

Die Reaktion der Bibliothek

Um die Schäden zu minimieren, mobilisierte die ZLB schnell ihre Mitarbeiter, die das Wasser abpumpten und die betroffenen Bestände zum Trocknen auslegten. Insgesamt wurden etwa 800 Bände und 550 Schallplatten im Haus selbst zum Trocknen ausgelegt. Zudem wurden rund 70 Bände, darunter auch Zeitschriften, vorübergehend ins Bundesarchiv gebracht, wo sie durch ein spezielles Verfahren der Gefriertrocknung behandelt wurden. Bei dieser Methode wird das gefrorene Wasser direkt in einen gasförmigen Zustand überführt, sodass es das Papier nicht erneut schädigt.

Die Einschätzung der Verantwortlichen

Eine Sprecherin der ZLB äußerte sich optimistisch über den Zustand der betroffenen Medien: „Wir haben einigermaßen Glück gehabt.“ Die Bibliothek hofft, die zur Gefriertrocknung gegebenen Bestände bis Mitte August zurückerhalten zu können, wobei die meisten der betroffenen Medien voraussichtlich intakt sind. Dennoch bleibt abzuwarten, wie sich die Situation langfristig auf die Bestände auswirken wird.

Die Unterstützung der Gemeinschaft

Während des Vorfalls meldeten sich zahlreiche Bürger, die ihre Hilfe anboten. Diese Solidarität zeigt, wie wichtig die Bibliothek für die Gemeinschaft ist und wie stark das öffentliche Interesse an der Erhaltung der kulturellen Güter ist. Die ZLB hat bereits angekündigt, dass sie Hilfe von Freiwilligen annehmen wird, um die Bestände wiederherzustellen und zukünftige Schäden zu vermeiden.

Sanierungsbedarf der ZLB

Die ZLB umfasst insgesamt zwei Standorte, die beide dringend sanierungsbedürftig sind. Neben der Stadtbibliothek in Mitte, wo der Wasserschaden aufgetreten ist, ist auch die Amerika-Gedenkbibliothek in Kreuzberg betroffen. Die Notwendigkeit einer umfassenden Renovierung wurde seit Jahren angeprangert, und die ZLB sucht nach einem neuen Standort, an dem alle Bestände zusammengeführt werden können. Berlins Kultursenator Joe Chialo hat den Vorschlag unterbreitet, das leerstehende Gebäude der Galeries Lafayette auf der Friedrichstraße für diesen Zweck zu nutzen. Diese Möglichkeit könnte die dringend benötigte Lösung für die räumlichen Herausforderungen der ZLB darstellen.

Fazit

Der Wasserschaden in der Berliner Stadtbibliothek ist ein eindrückliches Beispiel für die Herausforderungen, die Starkregenereignisse mit sich bringen können. Trotz der entstandenen Schäden und der Notwendigkeit für umfassende Sanierungen zeigt die Reaktion der ZLB und die Unterstützung der Gemeinschaft, dass es einen starken Willen gibt, die kulturellen Ressourcen Berlins zu bewahren und zu schützen. Die kommenden Monate werden entscheidend sein, um die Bestände zu restaurieren und geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um solche Vorfälle in Zukunft zu vermeiden.

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