21.10.2024
SelenskyjsSorgeNordkoreasMilitärischeUnterstützungfürRussland

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj betrachtet die militärische Zusammenarbeit zwischen Russland und Nordkorea als eine besorgniserregende Entwicklung im Kontext des Angriffskrieges gegen die Ukraine. Wie die Zeit berichtet, äußerte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache die Befürchtung, dass diese Kooperation zu einer weiteren Eskalation des Konflikts führen könnte. "Wir müssen reagieren und gegensteuern. Wir dürfen nicht zulassen, dass das Böse weiter zunimmt", so der ukrainische Präsident.

Die Ukraine und Südkorea hatten zuvor berichtet, dass Russland bis zu 12.000 Soldaten aus Nordkorea erhalten habe, um seine Truppen im Ukraine-Krieg zu verstärken. Diese Berichte, die sich unter anderem auf Satellitenaufnahmen stützen, wurden von Moskau jedoch zurückgewiesen. Auch die NATO und die USA haben bisher keine Beweise für eine Entsendung nordkoreanischer Soldaten nach Russland gefunden.

Dennoch besteht zwischen Russland und Nordkorea eine enge militärische Zusammenarbeit, die auch einen Beistandspakt für den Fall eines Angriffs von außen beinhaltet. Es wird daher nicht ausgeschlossen, dass nordkoreanische Truppen beispielsweise bei der Verteidigung der Region Kursk eingesetzt werden könnten, die derzeit teilweise von ukrainischen Truppen besetzt ist.

Selenskyj warnte vor einer "bösartigen Allianz" und einer "gefährlichen Kooperation" zwischen Russland und Nordkorea. Er betonte, dass die Instabilität und die Bedrohungen erheblich zunehmen könnten, sobald Nordkorea die Taktiken der modernen Kriegsführung erlernt habe. Die Verbündeten der Ukraine müssten daher eine angemessene Antwort auf diese neue Bedrohung finden. Bisher hatte Russland vor allem den ukrainischen Nachbarstaat Belarus als Aufmarschgebiet für seinen Krieg genutzt.

Der ukrainische Präsident bekräftigte erneut seinen Wunsch nach einem gerechten und schnellen Ende des Krieges. Er warf außerdem dem Iran vor, in einer "kriminellen Allianz" mit Russland Drohnen für den Krieg gegen sein Land zu liefern. Seit Jahresbeginn habe die Ukraine mehr als 6000 Drohnenangriffe gezählt.

Neben der Bedrohung durch die militärische Zusammenarbeit zwischen Russland und Nordkorea erschüttert ein Korruptionsskandal im eigenen Land die Ukraine. In der Westukraine wurden Ermittlungen gegen fast 50 Staatsanwälte eingeleitet, die sich einen Behindertenstatus erkauft haben sollen, um dem Kriegseinsatz zu entgehen. Selenskyj kündigte daraufhin eine Sondersitzung des Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrats an. Er bezeichnete die Korruption als "inneren Feind" und forderte ein energisches Durchgreifen des Geheimdienstes und der Generalstaatsanwaltschaft.

Quelle: https://www.zeit.de/news/2024-10/21/ukraine-fordert-reaktion-auf-nordkoreas-hilfe-fuer-russland

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