September 28, 2024
Jobsharing in NRW-Ministerien: Ein ungenutztes Potenzial

In den nordrhein-westfälischen Landesministerien ist das Arbeitszeitmodell des Jobsharings, bei dem sich mindestens zwei Arbeitnehmer eine Vollzeitstelle teilen, bisher kaum verbreitet. Wie die Zeit am 28. September 2024 berichtete, sind lediglich 34 Beschäftigte in den Ministerien und Bezirksregierungen in diesem Modell tätig.

Besonders auffällig ist die Situation im Justizministerium, wo mit zwölf Beschäftigten die meisten Arbeitnehmer von dieser Regelung Gebrauch machen. In anderen Ministerien, wie dem Finanz- und Innenministerium sowie der Staatskanzlei, teilen sich jeweils nur zwei Teilzeitbeschäftigte die Leitung eines Referats im Jobsharing. Ähnlich sieht es im Schul-, Umwelt- und Kulturministerium aus, wo jeweils eine Referatsleitung im Jobsharing besetzt ist. Im Gesundheits- und Familienministerium gibt es ebenfalls nur zwei Beschäftigte in diesem Modell.

Die Zahlen verdeutlichen, dass Jobsharing in den NRW-Ministerien bisher eine untergeordnete Rolle spielt. Besonders die Bezirksregierungen sowie das Landwirtschafts-, Bau- und Wirtschaftsministerium nutzen dieses Modell überhaupt nicht.

Die stellvertretende Vorsitzende der SPD-Landtagsfraktion, Lisa-Kristin Kapteinat, kritisierte die geringe Verbreitung des Jobsharings in den Ministerien. Sie wirft der schwarz-grünen Landesregierung vor, das Thema „völlig verschlafen“ zu haben und moderne Arbeitsmarktinstrumente zu ignorieren. Lediglich das Justizministerium nutze die Möglichkeiten des Jobsharings in nennenswertem Umfang. Für Kapteinat ist dies ein „Armutszeugnis“ für das Land als Arbeitgeber.

Grundsätzlich gibt es bei der Besetzung von Führungspositionen im Jobsharing zwei Modelle. Beim sogenannten "Tandem" tragen die beiden Jobsharing-Partner gemeinsam die Verantwortung und führen gemeinsam. Dagegen werden beim "Jobsplitting" die Aufgaben und die Führungsverantwortung klar zwischen den Partnern aufgeteilt.

Quelle: https://www.zeit.de/news/2024-09/28/jobsharing-kaum-fuehrungsduos-in-nrw-ministerien

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