Im Zuge des anhaltenden Konflikts zwischen Israel und der Hisbollah meldet die israelische Armee einen Luftangriff auf ein Gebäude in einem Vorort von Beirut, das als Hauptquartier der schiitischen Miliz gedient haben soll. Der Angriff ereignete sich am Mittwoch und löste im dicht besiedelten Gebiet von Haret Hreik nahe dem internationalen Flughafen heftige Explosionen und dichte Rauchwolken aus. Augenzeugenberichten zufolge sollen mindestens zehn Angriffe stattgefunden haben, die massive Schäden verursachten.
Der israelische Militärsprecher Daniel Hagari bestätigte den Angriff und erklärte, das Ziel sei ein unter Wohngebäuden gelegenes Hauptquartier der Hisbollah gewesen. Unbestätigten Medienberichten zufolge soll Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah Ziel des Angriffs gewesen sein. Hagari warf der Hisbollah vor, die libanesische Bevölkerung als menschliche Schutzschilde zu missbrauchen und rechtfertigte den Angriff mit dem Hinweis, Israel handle so, wie jeder souveräne Staat in einer vergleichbaren Situation. „Israel tut, was jeder souveräne Staat der Welt tun würde, wenn er eine Terrororganisation an seiner Grenze hätte, die seine Vernichtung anstrebt“, so Hagari weiter.
Die Zahl der Opfer ist unklar. Während das libanesische Gesundheitsministerium zunächst von zwei Toten und 76 Verletzten sprach, berichtete die libanesische Nachrichtenagentur NNA unter Berufung auf lokale Behörden von 23 getöteten Syrern bei einem Angriff auf ein Wohnhaus in der Nähe von Baalbek. Die Agentur berief sich auf den Bürgermeister der Ortschaft Junine, Ali Kassas, der von 23 aus den Trümmern geborgenen Leichen syrischer Staatsbürger sprach.
Der Angriff auf Beirut ist die jüngste Eskalation in einem Konflikt, der seit dem Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 andauert. Die Hisbollah, eine mit Iran verbündete Miliz, hat sich an der Seite der Hamas in den Konflikt eingemischt und beschießt seitdem regelmäßig Ziele in Israel.
Die israelische Regierung macht Iran für die Eskalation verantwortlich und droht mit Vergeltung. Vor der UN-Vollversammlung in New York warnte der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu den Iran vor einem Angriff auf sein Land. „Ich habe eine Botschaft an die Tyrannen in Teheran: Wenn ihr uns angreift, werden wir euch angreifen“, sagte Netanjahu. „Es gibt keinen Ort in Iran, den der lange Arm Israels nicht erreichen kann. Und das gilt für den gesamten Nahen Osten.“
Die internationale Gemeinschaft zeigt sich besorgt über die Eskalation der Gewalt und drängt auf eine Waffenruhe. Die Vereinten Nationen fordern alle Parteien auf, die Feindseligkeiten einzustellen und zu einer friedlichen Lösung des Konflikts zurückzukehren.
