Immer wieder geht in Kuba das Licht aus. Wie die F.A.Z. berichtet, ist die Stromversorgung im kommunistisch regierten Karibikstaat seit vergangenem Freitag mehrmals praktisch komplett zusammengebrochen. Am Sonntag kam es zum vierten Ausfall innerhalb von 48 Stunden.
Schon in den Wochen zuvor hatte das Land mit wiederholten Stromausfällen gekämpft. Eine rasche und dauerhafte Lösung der Energiekrise wird immer unwahrscheinlicher, zumal derzeit ein Tropensturm die Arbeiten zur Wiederherstellung der Energieversorgung in weiten Teilen des Landes sowie die Ankunft von Tankfrachtern mit dringend benötigtem Kraftstoff behindert.
„Oscar“ traf dem NHC zufolge am Sonntag um 17.50 Uhr Ortszeit (23.50 Uhr MESZ) auf Land. Dem kubanischen Staatsfernsehen zufolge waren die Wellen in der Nähe der Stadt Baracoa im äußersten Osten Kubas fast vier Meter hoch. Dächer und Hauswände wurden beschädigt und Strommasten und Bäume umgeweht, berichtet der Tagesspiegel.
Auf Kuba war am Freitagvormittag das veraltete und abgenutzte Stromnetz zusammengebrochen, was zu einem inselweiten Stromausfall führte. Große Teile des Landes mit rund zehn Millionen Einwohnern müssen seitdem ohne Elektrizität auskommen. In Teilen von Kubas Hauptstadt Havanna, die im Westen der Nordküste liegt, war die Stromversorgung am Samstagnachmittag wiederhergestellt worden, etwa sechs Stunden später aber wieder abgerissen.
Das von der Kommunistischen Partei autoritär regierte Land erlebt seit mehreren Jahren eine seiner schwersten Wirtschaftskrisen seit der Revolution von 1959. Unter anderem sind Lebensmittel, Medikamente und Kraftstoff knapp. Dem Staat fehlt es für den Import an Devisen. Viele Kubaner flüchten ins Ausland, laut Regierung schrumpfte die Bevölkerung allein in den Jahren 2022 und 2023 um insgesamt fast zehn Prozent.
Kuba bezieht seinen Strom aus sieben schwimmenden Kraftwerken sowie acht veralteten Wärmekraftwerken, die manchmal ausfallen oder wegen Wartungsarbeiten heruntergefahren werden müssen. Laut dem Leiter der Abteilung für Elektrizitätsversorgung im Energieministerium, Lázaro Guerra, musste das Kraftwerk Antonio Guiteras im Westen des Landes Ende vergangener Woche unerwartet abgeschaltet werden. Danach sei das System »zusammengebrochen«, was einen gigantischen Blackout verursacht habe, sagte er. Mehrere andere Kraftwerke waren wegen ihres schlechten Zustands bereits außer Betrieb, so der Standard.
Stromausfälle gehören im ganzen Land schon länger zum Alltag. Der sozialistische Karibikstaat steckt in einer der schwersten Wirtschaftskrisen seit der Revolution um Fidel Castro von 1959. Wegen des schlechten Zustands der veralteten Infrastruktur – auch als Folge des seit mehr als 60 Jahren bestehenden Handelsembargos der USA – gehen in Kuba regelmäßig die thermoelektrischen Kraftwerke vom Netz und müssen notdürftig repariert werden.
Quellen: