3.12.2024
Weimarer Menschenrechtspreis für serbischen Journalisten Dinko Gruhonjić

Serbischer Journalist Dinko Gruhonjić mit Weimarer Menschenrechtspreis geehrt

Dinko Gruhonjić, ein serbischer Journalist, wird mit dem Menschenrechtspreis der Stadt Weimar ausgezeichnet. Der Preis, der mit 5.000 Euro dotiert ist, würdigt seinen unermüdlichen Einsatz für die Meinungs- und Pressefreiheit. Die Verleihung findet am Freitag statt, wie die Zeit berichtet.

Gruhonjić nutzt die öffentliche Aufmerksamkeit, um auf die Notwendigkeit der Unterstützung für die Demokratiebewegung in Serbien hinzuweisen. Die dpa Thüringen zitiert ihn aus einer Mitteilung der Gesellschaft für bedrohte Völker: „Die Bürger Serbiens, Menschenrechtsverteidiger, die Zivilgesellschaft und Studenten, die für Demokratie kämpfen, brauchen die Unterstützung der Europäischen Union und der internationalen Gemeinschaft.“ Die Gesellschaft für bedrohte Völker, Reporter ohne Grenzen und das Helsinki Komitee für Menschenrechte aus Serbien hatten Gruhonjić gemeinsam für den Preis nominiert.

Als hoffnungsvolles Zeichen wertet Gruhonjić die Proteste gegen die Regierung von Präsident Aleksandar Vučić, die durch den Einsturz eines Vordachs am Hauptbahnhof von Novi Sad Anfang November ausgelöst wurden. „Die jüngsten Ereignisse haben die Hoffnung auf einen Wandel in Serbien neu entfacht“, so Gruhonjić laut Zeit. Bei dem Unglück kamen 14 Menschen ums Leben und viele wurden verletzt. In der Bevölkerung gibt es laut Zeit Vermutungen über Korruption im Zusammenhang mit dem Unglück. Kritiker werfen Vučić den Abbau von Demokratie und Rechtsstaatlichkeit sowie enge Beziehungen zu Russland vor.

Gruhonjić selbst ist aufgrund seiner Berichterstattung über den zunehmenden militanten Nationalismus und die Verherrlichung von Kriegsverbrechen in Serbien immer wieder Opfer von Hetzkampagnen und Todesdrohungen, wie die Gesellschaft für bedrohte Völker berichtet. Auch andere Journalisten in Serbien, wie beispielsweise Ana Lalic, werden laut einem Bericht von newsroom.de bedroht, weil sie kritisch über die Regierung und die orthodoxe Kirche berichten. Reporter ohne Grenzen kritisiert die mangelnde Pressefreiheit in Serbien und die Straflosigkeit bei Angriffen auf Journalisten.

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