25.10.2024
Wildunfallgefahr steigt in der dunklen Jahreszeit

Die dunkle Jahreszeit birgt für Autofahrer viele Herausforderungen. Nebel, Glätte und schlechte Sichtverhältnisse können die Fahrt zur Gefahr machen. Ein oft unterschätzter Faktor ist der Wildwechsel, der besonders nach der Zeitumstellung im Herbst wieder verstärkt zum Risiko im Straßenverkehr wird. Wie Franz-Georg Spork, Leiter des Hegerings Nottuln/Havixbeck, gegenüber den Westfälischen Nachrichten erklärt, seien Wildtiere in der Dunkelheit schwer zu erkennen. Er appelliert an alle Verkehrsteilnehmer, in der dunklen Jahreszeit besondere Vorsicht walten zu lassen, denn „wir haben immer noch die prägnanten Stellen mit Wildunfällen“.

Doch warum ist das Risiko für Wildunfälle nach der Zeitumstellung so hoch? Die Antwort ist einfach: Wildtiere richten sich nicht nach der Uhr, sondern nach dem natürlichen Rhythmus von Tag und Nacht. Durch die Zeitumstellung verschiebt sich die Dämmerung in die Morgen- und Abendstunden, wenn viele Menschen auf dem Weg zur Arbeit oder nach Hause sind. Die Tiere, die in der Dämmerung auf Nahrungssuche gehen, kreuzen dann vermehrt die Straßen und werden so zur Gefahr für sich und Autofahrer.

Besonders gefährlich ist die Zeit zwischen 6.00 Uhr und 9.00 Uhr morgens, wie eine Datenauswertung aus dem Tierfundkataster des Deutschen Jagdverbandes (DJV) zeigt. Zu dieser Zeit sind Rehe, Hirsche und Wildschweine besonders aktiv auf Nahrungssuche, um sich für die kalten Wintermonate Fettreserven anzufressen. Aber auch in den Abendstunden sollten Autofahrer achtsam sein, denn mit dem Einbruch der Dunkelheit steigt die Gefahr von Wildunfällen erneut an.

Der Landesjagdverband Hessen rät Autofahrern daher, in der Dämmerung und bei Nachtfahrten besonders aufmerksam zu sein und die Geschwindigkeit anzupassen. Auf Landstraßen sollte man statt der erlaubten 100 km/h lieber Tempo 80 fahren, um im Ernstfall rechtzeitig bremsen zu können. Denn: Wer langsamer fährt, hat einen kürzeren Bremsweg und kann so im besten Fall einen Zusammenstoß mit einem Wildtier vermeiden.

Doch was ist zu tun, wenn trotz aller Vorsicht ein Wildtier auf die Straße springt? In diesem Fall gilt: Ruhig bleiben, kontrolliert bremsen und hupen. Das Fernlicht sollte man abblenden, da es die Tiere blenden und orientierungslos machen kann. Wichtig ist auch, nach einem Wildunfall immer die Polizei zu rufen, auch wenn das Tier geflüchtet ist. Die Polizei verständigt dann den zuständigen Jäger, der sich um das verletzte Tier kümmern kann.

Die Gefahr von Wildunfällen sollte nicht unterschätzt werden. Ein Zusammenstoß mit einem Wildtier kann zu schweren Schäden am Fahrzeug und auch zu Personenschäden führen. Autofahrer sollten sich ihrer Verantwortung bewusst sein und durch angepasstes Fahrverhalten dazu beitragen, dass es erst gar nicht zu einem Unfall kommt.

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